Wie Couchepins Sprecher Jean-Marc Crevoisier am Montag weiter sagte, kam Couchepin zunächst mit Staatspräsidenten Nguyen Minh Triet zusammen. Anschliessen traf er sich mit dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nong Duc Manh, mit Premierminister Nguyen Tan Dung und Parlamentspräsident Nguyen Phu Trong.
Beziehungen vertiefen
Alle Gesprächspartner hätten unterstrichen, dass die erste Visite eines Schweizer Bundespräsidenten in Vietnam die Beziehungen zwischen beiden Staaten vertiefe; zugleich hätten sie auf einen Ausbau gedrängt, sagte Crevoisier. Dabei seien vor allem die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen genannt worden, aber auch Bildung und Forschung sowie Umweltschutz.
Mehr CH-Direktinvestitionen
Zudem habe die vietnamesische Regierung um mehr Schweizerische Direktinvestitionen gebeten. Grosse Schweizer Konzerne wie Nestlé, Holcim und Roche seien bereits vor Ort, sagte der Sprecher. Couchepin habe gegenüber seinen Gesprächspartnern betont, dass für Investoren Rechtssicherheit und eine funktionierende Justiz Vorraussetzung seien. Vietnam gehört aus Schweizer Sicht zu den «Next Eleven». Das sind Staaten, deren Wirtschaft in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist, und denen die Schweiz zutraut, ähnliche Sprünge zu machen wie China oder Brasilien.
Wachstumsmarkt
Vietnams Bruttoinlandprodukt ist in den vergangenen Jahren jeweils um gut 8% gewachsen. Allerdings wies die Regierung gemäss Crevoisier die Schweizer Delegation darauf hin, dass dennoch das Pro-Kopf-Einkommen der Vietnamesen bei 800 USD pro Jahr liegt. Die Regierung habe deshalb die Schweiz darum gebeten, die Entwicklungszusammenarbeit mit Vietnam weiterzuführen. Angesichts des starken Wachstums hatten zuletzt mehrere Staaten ihre Hilfe eingestellt.
Weiterreise nach Peking
Laut Crevoisier beläuft sich die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Vietnam auf jährlich 18 Mio CHF. Couchepin habe versichert, die Schweiz werde daran festhalten. Couchepin bleibt noch bis Mittwoch in Vietnam. Dann reist er in die chinesische Metropole Shanghai und anschliessend in die Hauptstadt Peking weiter, wo er unter anderem an der Eröffnung der Olympischen Spiele teilnehmen will. (awp/mc/ps/30)