Countdown für Beijing’s Olympia-Arenen

von Gérard Al-Fil
Der Fackellauf der Olympischen Flamme haben die Lage vor Ort in Beijing (zu Deutsch: nördliche Hauptstadt) etwas in den Hintergrund gerückt. Dabei ist das Nationalstadium, vom Volksmund liebevoll «Vogelnest» getauft, schon jetzt, 29 Tage vor dem offiziellen Startschuss, ein Touristenmagnet in der Olympiametropole von 2008.


Aufbau in Rekordzeit
Imponierend sind das verschnökertelte Gerüst und die Aussmasse des «Vogelnests»: 320 Meter maximale Spannweite, 70 Meter hoch, 285 000 Quadratmeter Fläche, 91 000 Sitzplätze. 42 500 Tonnen Stahl wurden verarbeitet. Von aussen macht die Sportarena (konzipiert für Leichtathletik und Fussball) einen kompletten Eindruck. Doch um das Stadion herum wird noch eifrig gewerkelt und gehämmert. Es scheint so, als würden die Schauplätze der Spiele in letzter Minute fertig werden, genau wie die Wege um das benachbarte Schwimmstadion «Water Cube». Fast 2 Milliarden Dollar hat sich Chinas Führung den Bau der Sportstädten kosten lassen, 12.2 Milliarden flossen in Umweltschutzmassnahmen.


Sauberes Beijing
Sichtbare Fortschritte machen die Reinigungsarbeiten in und um Beijing. So kann sich Beijing auch rühmen, eine extrem saubere Stadt zu sein. Denn die olympische Flamme soll am 8.8.2008 (die acht ist die chinesische Glückszahl, die vier steht für Pech) glanzvoll vor den Augen der Welt entzündet werden. Doch so manchem Hauptstädter wird es langsam zu viel des Guten. «Bevor der Olympia-Rummel losgeht, fahre ich zu meinen Eltern aufs Land», sagt etwa Sales-Manarin Yuan Yin vom staatlichen Baukonzern CNBM. Viele der 17 Millionen Einwohner von Beijing werden es Frau Yuan vom 8. bis zum 24. August gleichtun. Um so mehr hofft Chinas Führung auf den Zustrom neuer Investoren in das «Reich der Mitte», das sich momentan mit wirtschaftlichen Ermüdungserscheinungen nach Jahren des Booms konfrontiert sieht.

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