Crealogix mit leicht höherem Reingewinn in 2009/10

Der Umsatz sank im Berichtszeitraum auf 52,50 (VJ 57,72) Mio CHF, wie die Anbieterin von E-Business und Betriebssoftware am Freitag mitteilte. Die schwächere erste Hälfte des Geschäftsjahres konnte nicht ganz mit dem Umsatzzuwachs in der zweiten Hälfte kompensiert werden. Der EBITDA lag bei 4,99 (6,73) Mio CHF und der EBIT bei 3,28 (4,53) Mio CHF. Der Reingewinn verbesserte sich auf 3,20 (2,57) Mio CHF. Dies wird auf die Kostenkontrolle, laufende Anpassungen der Gruppenstruktur sowie eine positive Entwicklung der Finanzmärkte zurückgeführt.


Ausschüttung aus Agio
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine Ausschüttung aus dem Agio von 2 CHF pro Aktie, was insgesamt 2,14 Mio CHF entspricht. Dies aufgrund der guten finanziellen Verfassung, hiess es. In den Vorjahren hatte das Unternehmen auf eine Dividende verzichtet, für die Aktionäre gab es nur einmal eine Nennwertreduktion, im Jahr 2006. Künftig will das Unternehmen bei guter Profitabilität weitere Ausschüttungen vornehmen. Das mögliche Potenzial aus dem Agio belaufe sich auf bis zu 43 Mio CHF und aus einer Nennwertreduktion auf bis zu 8 Mio CHF, führte CEO und Altaktionär Bruno Richle an der Bilanzmedienkonferenz aus. Es gehe aber nicht darum, das Agio möglichst schnell zu reduzieren.


Unterschiedliche Entwicklung
Das abgelaufene Geschäftsjahr ist nach Einschätzung des Managements uneinheitlich ausgefallen. Nach einer schwachen Nachfrage im ersten Semester habe die Gruppe im zweiten Semester die verbesserte Marktsituation nutzen und ihre Marktposition in allen Zielmärkten für die eigenen Softwareprodukte ausbauen können. Etwas schwieriger habe sich die Situation im reinen Dienstleistungsgeschäft mit individuellen Softwarelösungen gezeigt. Aber auch hier konnte die Gesellschaft im zweiten Halbjahr die Auslastung trotz kontinuierlich steigendem Preisdruck verbessern. Das Eigenkapital stieg auf 54,5 Mio CHF nach 50,3 Mio CHF im Vorjahr. Nach Verrechnung der Goodwill-Positionen von 16,6 Mio CHF mit dem Eigenkapital – wie es die im Berichtsjahr erfolgte Umstellung von IFRS auf Swiss GAAP FER ermöglicht – gibt dies eine Eigenkapitalquote von 80% (77%). Die liquiden Mittel stiegen auf 42,3 (39,7) Mio CHF.


Organisatorische Änderungen
Die bisherige Segmentierung wurde aufgegeben. Nach Aktivitäten sieht sich das Unternehmen nun im E-Banking, E-Payment, E-Business, in Education, Transport & Logistics sowie ERP positioniert. Aufgrund der organisatorischen Änderungen entschied sich Markus Binzegger, Leiter ERP und Mitglied der Gruppengeschäftsleitung, das Unternehmen zu verlassen. Das durch Zukäufe angestrebte Wachstum liess sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr nicht realisieren. Die Gruppe prüft aber weiterhin Möglichkeiten in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland. Besonders IT-Lösungen für den Finanzbereich stehen dabei im Blick.


Neue Ziele
Im Branchenvergleich will Crealogix unter den 100 grössten kotierten Unternehmen in Zentraleuropa mit ähnlichem Geschäftsfeld in den nächsten Jahren aufholen. Derzeit erreicht die Gesellschaft Rang 49 gemessen an der Börsenkapitalisierung. Ziel sei es, unter die Top 30 zu kommen, erklärte das Management. Für das Jahr 2010/11 rechnet Crealogix mit einem Umsatzwachstum und einer verbesserten Profitabilität. Am mittelfristigen Ziel mit einem Jahresumsatz von rund 100 Mio CHF hält das Unternehmen fest. Der Anteil aus Lizenzen und Wartung von Produkten soll sich dabei auf mehr als 30% belaufen und der Umsatzanteil ausserhalb der Schweiz bei mehr als 25%. Das EBIT-Margenziel liegt mittelfristig bei 10%. Die Börse reagierte positiv auf die Neuigkeiten. Die Aktie gewann am Nachmittag 0,8% auf 61 CHF.  (awp/mc/ss/03)

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