Credit Suisse: Erwartungen erfüllt – von Kreditkrise vergleichbar wenig betroffen
Damit erfüllte das Institut nicht nur das noch von Ex-CEO Oswald Grübel ausgegebene eigene Ziel, sondern auch die Konsenserwartungen. Die Bank musste ausserdem im Investment Banking lediglich Wertminderungen von im Brachenvergleich insgesamt bescheidenen 2’010 Mio CHF auf Risikopositionen vornehmen und strafte damit all jene Stimmen Lügen, die einen weit höheren Abschreibungsbedarf geortet hatten.
BIZ-Kernkapitalquote bei 11,4 %
Das Finanzinstitut verbuchte 2007 einen Nettoertrag von 40’912 (38’603) CHF. Der Geschäftsaufwand stieg auf 25’747 (24’414) Mio CHF. Das Aufwand/Ertrags-Verhältnis verchlechterte sich geringfügig auf 70,8% nach 69,6% im 2006. Die BIZ-Kernkapitalquote belief sich zum Jahresende auf 11,4% nach 13,9% zum Vorjahreszeitpunkt. Das Eigenkapital rendierte mit 19,8 (27,5)%.
Private Banking-Geschäft läuft prächtig
Prunkstück im vergangenen Jahr war das Private Banking. Das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich in der 12-Monatsperiode um 19% auf 5’486 Mio CHF, allein im vierten Quartal resultierte ein Anstieg um 20% auf 1’377 Mio CHF. Der Bereich zog im Gesamtjahr 53,5 Mrd CHF Nettoneugelder an, wovon 14,1 Mrd CHF aus der letzten 3-Monatsperiode stammen.
Investment Banking mit Gewinneinbruck im 4. Quartal
Weniger erfolgreich wirtschaftete das Investment Banking. Der Gewinn vor Steuern reduzierte sich im Gesamtjahr um 19% auf 4’826 Mio CHF. Im vierten Quartal betrug der Gewinn vor Steuern noch 328 Mio CHF (-86%). Der Rückgang sei hauptsächlich auf die anhaltenden Verwerfungen an den Hypothekar- und Kreditmärkten sowie die dadurch deutlich tieferen Erträgen im Anleihenhandel zurückzuführen, begründet die Bank.
2 Mrd. Fr. Nettowertberichtigungen auf Risikopositionen
nsgesamt wurden in der Investmentbank im Gesamtjahr Nettowertberichtigungen auf Risikopositionen in Höhe von 2 Mrd CHF gebildet, 1,3 Mrd CHF entfielen auf das letzte Quartal. Zum Jahresende betrugen die ausstehenden gedeckten und ungedeckten Non-Investment-Grade-Kreditverpflichtungen 36 Mrd CHF nach 58,6 Mrd CHF per Ende des dritten Quartals.
Die Bruttobestände an Geschäftshypotheken (CMBS) lagen bei 25,9 Mrd CHF, nach 35,9 Mrd CHF per Ende des dritten Quartals. Die Bestände an RMBS in Zusammenhang mit US-Subprime-Hypotheken gingen im vierten Quartal von 3,9 Mrd CHF auf 1,6 Mrd CHF zurück. Die übrigen RMBS-Bestände beliefen sich auf 7,1 Mrd CHF nach 12,4 Mrd CHF im dritten Quartal. Im Bereich Asset-Backed-Securities Collateralized-Debt Obligations (CDO) schliesslich verfügte die CS per Ende Jahr über Nettobestände im Zusammenhang mit Subprime-Hypotheken von 2,7 Mrd CHF, gegenüber 2,3 Mrd CHF am Ende des dritten Quartals.
Anhaltende Probleme im Asset Management
Weiterhin mit Problemen kämpft das Asset Management. Das Segment erzielte im vergangenen Jahr ein Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern von 354 (508) Mio CHF. Im vierten Quartal resultierte ein Verlust von 247 Mio CHF. Als Grund dafür nennt die CS primär Wertminderungen in der Höhe von 774 Mio CHF. Diese stünden im Zusammenhang mit Wertschriften, die aus eigenen Geldmarktfonds erworben worden seien. Schlecht sah im vierten Quartal auch der Nettoneugeldzufluss im Asset Management aus. So verzeichnete die Bank hier Netto-Abflüsse von 24,9 Mrd CHF. Über das Jahr gesehen verbuchte der Bereich hingegen einen Nettoneugeldzufluss von 3,6 Mrd CHF.
Dividende von 2,50 Fr. vorgeschlagen
Insgesamt verwaltete die Credit Suisse Group zum Jahresende 2007 Vermögen von 1’554,7 Mrd CHF (+4,7%). Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer Dividende von 2,50 CHF vor, nachdem im Vorjahr 2,24 CHF plus Nennwertreduktion von 0,46 CHF bezahlt wurden. (awp/mc/pg)