Credit Suisse: Milliardenklage in den USA – Antrag auf Klageabweisung abgelehnt

Richter James Graham im US-Bundesstaat Ohio habe den Antrag der CS auf Abweisung der Klage nicht gutgeheissen, teilten die Anwälte der Kläger am Sonntag mit. Die Credit Suisse wollte am Montag den Fall auf Anfrage nicht kommentieren.


Pleite aus dem Jahre 2002
Hintergrund der Klage ist eine Pleite aus dem Jahre 2002: Die Kläger werfen der damaligen Investmentbank des CS-Konzerns, der Credit Suisse First Boston, vor, sie mit dem Verkauf von Wertschriften, so genannten Asset Backed Securities (ABS), des Finanzdienstleistungsunternehmens National Century Financial Enterprises betrogen zu haben.


Grosse Summen missbräuchlich investiert
Die Bank hatte Papiere im Umfang von 3 Mrd USD mit dem Toprating «AAA» auf den Markt gebracht. Das Unternehmen, das Finanzdienstleistungen im Gesundheitswesen anbot, brach im Herbst 2002 zusammen. Grosse Summen waren missbräuchlich investiert worden.


Richter wies CS-Einwand der zurück
Richter Graham wies den Einwand der Credit Suisse zurück, dass der Anlageprospekt für die fraglichen Wertpapiere Klagen wegen Betrugs ausschliesse. Klägeranwältin Kathy Patrick zeigte sich über den Entscheid des Gerichts in Columbus sehr zufrieden. Der Richter habe den Versuch der Bank zurückgewiesen, sich mit dem Verweis auf Formalitäten aus der Verantwortung zu ziehen. «Die Gesetze über den Wertschriftenhandel verlangen, dass Verkäufer von Wertschriften die Wahrheit sagen», wird Patrick in einer Mitteilung der Kanzlei zitiert. Unter den Klägern befinden sich gemäss der Anwaltskanzlei Gibbs & Bruns Banken, Anlagefonds, Versicherungsunternehmen und der Staat Arizona.


Ehemaliger Chef Lance Poulsen und andere Mitglieder der Geschäftsleitung angeklagt
National Century war der grösste US-Anbieter von Finanzdienstleistungen im Gesundheitsbereich. Ärzte, Spitäler und andere Anbieter liessen sich vom Unternehmen Geld auszahlen, anstatt auf die Zahlungen der Versicherungen zu warten. Sie erhielten so pro Dollar rund 80 oder 90 Cents. Mehrere Kadermitglieder des Unternehmens haben sich des Betruges oder anderen Verstössen gegen das Bundesrecht für schuldig bekannt. Der ehemalige Chef Lance Poulsen und andere Mitglieder der Geschäftsleitung wurden angeklagt. (awp/mc/gh)

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