Er sitzt in Untersuchungshaft. Sechs weitere Angestellte der Credit Suisse wurden mit einer Ausreisesperre belegt. Beim Manager handelt es sich laut Brasiliens Bundespolizei um einen 50-jährigen Schweizer. Er wurde am Donnerstag im Rahmen der im vergangenen Dezember gestarteten «Operation Switzerland» in einer VIP-Lounge des Flughafens Guarulhos in Sao Paulo festgenommen, als er auf den Abflug in die Schweiz wartete. Zuvor war gegen ihn wegen Fluchtgefahr ein Haftbefehl ergangen. Der Mann kann laut einem Sprecher der brasilianischen Bundespolizei bis zu 5 Tagen inhaftiert bleiben.
Fall von grosser Tragweite
Ein Anwalt des Verhafteten sagte, es handle sich um einen delikaten Fall grösserer Tragweite. Der Schweizer ist gemäss Polizei vor rund einer Woche nach Brasilien gereist und wollte ursprünglich noch zwei Wochen bleiben. Er habe aber seine Reisepläne kurzfristig geändert, als am vergangenen Dienstag in Sao Paulo die Räume der Credit Suisse von der Polizei durchsucht worden seien. Nach einem misslungenen ersten Versuch fand der Manager für Mittwochabend noch einen Platz in einem Flug nach Zürich. Ursprünglich hatte er den Rückflug für den 6. April gebucht.
Straftatbestand der kriminellen Vereinigung wird abgeklärt
Bei der landesweiten Geldwäscherei-Untersuchung soll laut der brasilianischen Bundespolizei auch geklärt werden, ob grosse Geldbeträge unklarer Herkunft für brasilianische Kunden illegal ins Ausland geschleust wurden oder nicht. Auch der Straftatbestand der kriminellen Vereinigung wird abgeklärt. Die Ermittlungen richten sich gemäss Polizei gegen sechs weitere CS-Angestellte. Sie wurden zwar nicht verhaftet, mussten aber ihre Pässe abgeben und dürfen Brasilien vorerst nicht verlassen. Laut der Polizei handelt es sich um drei Schweizer, einen schweizerisch-portugiesischen Doppelbürger und zwei Brasilianer. Angeklagt wurde bisher niemand.
(swissinfo/mc/hfu)