Creditreform: Pleitewelle im ersten Quartal abgeflacht

Im März wurde schweizweit über 425 Firmen der Konkurs eröffnet. Das sind 4,5 % weniger als im Vorjahresmonat, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Mittwoch weiter mitteilte. Die rückläufige Zahl der Konkurse seit Anfang Jahr lasse für die Zukunft hoffen. Über Privatpersonen wurden etwa gleich viele Konkurse eröffnet wie im Vergleichsmonat 2004. Im ganzen ersten Quartal sanken die Privatkonkurse aber um 4,5% auf 1348. Privat- und Firmenkonkurse zusammengefasst, ergibt sich eine Abnahme im ersten Quartal um 4,8% auf 2564 Konkurse.


Grösster Rückgang im Tessin
Nach Regionen sind grosse Unterschiede feststellbar. Positiv verlief die Entwicklung im ersten Quartal in Zürich mit 17% weniger Firmen- und Privatkonkursen. Auch in der Ostschweiz (- 10,5 %), der Nordwestschweiz (-5,9%) und vor allem im Tessin (-33%) entspannte sich die Lage.


Grösste Zunahme im Tessin
Mehr Konkurse mussten dagegen die Regionen Bern (+7%), die Zentralschweiz (+4,8%) und die Westschweiz (+3,4%) hinnehmen. Besonders Bern sei schlecht ins neue Jahr gestartet: Die Zahl der Neugründungen nahm um fast 13% ab, dafür stieg die Zahl der Löschungen um 19,4%.


Viele Neueintragungen im Tessin
Ein ganz anderes Bild zeigt sich im Tessin: Die Neueintragungen von Firmen nahmen um 15% zu, während die Löschungen um 6% sanken. Unter dem Strich ergibt dies ein Nettowachstum von 136%. Ob es sich bei der neuen Attraktivität des Tessins um eine kurzfristige Entwicklung handle, würden die nächsten Monate zeigen, kommentierte Creditreform.


Unterm Strich Firmenabnahme
Schweizweit betrachtet, wurden allerdings noch nie so viele Firmen aus dem Handelsregister gelöscht wie im ersten Quartal 2005. 6837 Firmen verschwanden, was einer Zunahme von 7,3% entspricht. Zusammen mit einer Abnahme an Neugründungen ergibt dies netto eine Abnahme um 37,7%. Dies sei das tiefste Nettowachstum eines Quartals seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1996. (awp/mc/as)

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