CS: Apollo und Huntsman legen Rechtsstreit bei

Die im texanischen Woodlands ansässige Chemiegesellschaft werde am Montag die Beendigung der Übernahme-Vereinbarung im Volumen von 6,5 Mrd USD ankündigen. Für diesen Betrag sollte der Konzern in den Besitz des von Apollo kontrollierten Wettbewerbers Hexion Specialty Chemicals übergehen. Alle Streitigkeiten mit Apollo seien im Zuge der Vereinbarung beigelegt worden, hiess es.


Banken zahlen Break-Fee von 325 Millionen Dollar
Huntsman bekomme als Ausgleich 1 Mrd USD, schreibt das Blatt. Das Geld komme aus drei verschiedenen Quellen: Apollo investiere 250 Mio USD in Huntsman und erhalte im Gegenzug Wandelpapiere mit 10 Jahren Laufzeit und einem Kupon von 7%. Die Banken, die die geplante Transaktion finanzieren wollten – Deutsche Bank AG und Credit Suisse Group -, zahlten gemäss einer Vereinbarung mit Hexion eine Gebühr (Break-Fee) von 325 Mio USD. Schliesslich zahle Apollo noch bis zu 425 Mio USD an Huntsman.


Gerichtsverfahren auf Mai 2009 angesetzt
Die Höhe des Betrags hänge davon ab, was Huntsman im Rechtsstreit mit den beiden Banken von einem Gericht in Texas zugesprochen bekomme. Das Verfahren sei für Mai 2009 angesetzt.


Vorteilhafter Zeitpunkt
Zwar seien die auf Apollo zukommenden Ausgaben sehr hoch, sie lägen aber deutlich unter den zunächst von Huntsman geforderten mehr als 3 Mrd USD, schreibt die Zeitung. Die nun erzielte Einigung sei vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und der Abschwächung im Chemiesektor zustande gekommen. Sowohl für Huntsman als auch für Apollo sei es ein vorteilhafter Zeitpunkt für eine Beilegung der Streitigkeiten gewesen, zitiert das Blatt CEO Peter Huntsman. Bei Apollo war zunächst niemand für einen Kommentar zu erreichen.


Fusionsvereinbarung absichtlich gebrochen
Apollo ersuchte im Sommer 2008 ein Gericht um Annullierung des vollständig mit Fremdkapital finanzierten Vorhabens. Sie argumentierte, dass die fusionierte Hexion-Huntsman insolvent würde und somit ihren Verpflichtungen gegenüber den Banken nicht nachkommen könnte. Die Beteiligungsfirma scheiterte allerdings mit dieser Argumentation vor Gericht. Hexion habe die Fusionsvereinbarung absichtlich gebrochen, um den Zusammenschluss nicht eingehen zu müssen, urteilte der Delaware Court of Chancery im September. Der Richter forderte Apollo auf, alles zu unternehmen, um die Transaktion abzuschliessen. (awp/mc/ps/04)

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