CS: Dougan begrüsst einheitliche Regeln gegen Steueroasen

«Das Vermögensverwaltungsgeschäft aus der Schweiz heraus für ausländische Kunden wird weiterhin eine gefragte Dienstleistung sein», betonte Dougan. «Aber die Kunden werden bei einer Bank sein wollen, die eine gute und gesetzeskonforme Infrastruktur hat.» Die CS habe seit einigen Jahren «antizipiert, dass die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung in den Brennpunkt der Behörden geraten wird», sagte der CEO der CS. Die Bank achte darauf, sich an lokale Gesetze und Auflagen zu halten.


«CS kein Klumpenrisiko für Schweizer Wirtschaft»
Die CS sei gut aufgestellt und stelle trotz ihrer Grösse kein Klumpenrisiko für die Schweizer Volkswirtschaft dar. «Ich glaube, dass die Massnahmen, die wir ergriffen haben, um unseren Geschäftsverlauf weniger volatil zu machen, die besten Vorsichtsmassnahmen darstellen.» Die Bank habe ihre Bilanz um «etwa einen Viertel verkürzt» und «risikogewichtete Aktiven signifikant» abgebaut. Die CS sei zudem eine der «am besten kapitalisierten Banken der Welt».


Zukäufe nicht ausgeschlossen
Für die Kunden sei es wichtig, «dass wir mit reichlich Eigenkapital ausgestattet sind». Allerdings schloss Dougan Akquisitionen von Vermögensverwaltern und auch Rückzahlungen an Investoren nicht aus. Übernahmen seien dabei in allen Bereichen des Private Bankings und des Asset Managements möglich. Wenn sich eine gute Gelegenheit ergebe, etwas qualitativ Hochstehendes zu kaufen, werde die CS dies tun. «Es muss aber gut zu unserem bestehenden Geschäft passen und hohe Anforderungen bezüglich Gesetzeskonformität erfüllen,» erklärte der CEO.


Resistenteres Geschäftsmodell
Zur Frage, ob die jüngsten Gewinn nachhaltig seien, sagte Dougan: «Natürlich hängen die Ergebnisse immer stark vom Marktumfeld ab. Wir unterscheiden uns mittlerweile recht stark von anderen Banken, weil wir viel weniger Risiken eingehen und stark auf das Geschäft mit unseren Kunden fokussieren.» Dieses Geschäftsmodell sei «viel resistenter gegen Marktverwerfungen. Zur Frage, ob auch die CS bereits wieder unter Druck stehe, ihre Risiken im Investment Banking hochzufahren, sagte Dougan: «Im Moment erhalten wir viel Zuspruch von den Investoren. Aber ich mache mir keine Illusionen über die menschliche Natur.»


Boni-Regelungen noch «risiko- und leistungsgerechter» ausgestalten
Zu den von der Finanzmarktaufsicht (Finma) vorgeschlagenen Regeln für Banker-Boni, sagte der CS-Chef, die Bank habe bereits lange Sperrfristen für Boni. Diese würden grösstenteils in Aktien ausbezahlt. «Mit einzelnen Teams haben wir schon seit Jahren Vereinbarungen zur Rückforderung von Boni.» Die Regeln innerhalb der CS sollen gemäss Dougan aber noch «risiko- und leistungsgerechter» ausgestaltet werden. Wie genau dies aussieht, konnte der Top-Banker jedoch nicht sagen. (awp/mc/ps/04)

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