CS: Globale Megatrends ? Sich für die Zukunft wappnen
Sie untersuchten die Auswirkungen dieser Megatrends auf unsere Zukunft und zeigen, wie Anleger von den Entwicklungen und Innovationen auf diesen Gebieten profitieren können. Die globalen Marktbedingungen waren über die letzten zwei Jahre äusserst turbulent und von staatlichen Interventionen geprägt. In den sozioökonomischen, ökologischen und technologischen Bereichen sind die noch wesentlich grösser und wahrscheinlich auch langfristiger. Obwohl diese «Megatrends» zwar nur selten in den Schlagzeilen sind, verändern sie die Welt stetig. Ihre globale Auswirkung und Stosskraft wird dadurch verstärkt, dass sich ihr Einfluss über Jahrzehnte und nicht nur über Monate oder Jahre hält. Sie zu orten und nachzuvollziehen erfordert viel Erfahrung und Kenntnis in unterschiedlichen Fachgebieten sowie eine langfristige Betrachtungsweise.
Megatrends existieren seit Jahrhunderten
Megatrends sind zum Beispiel das Aufkommen der Langstreckenseefahrt mit ihren Auswirkungen auf den Handel oder die durch die Industrialisierung hervorgerufene Migration von ländlichen Gebieten in urbane Zentren. Die starke Urbanisierung, die vor etwas über einem Jahrhundert in westlichen Ländern stattfand, hat in der heutigen Zeit auf Asien und andere Schwellenländer übergegriffen. Hier zeigt sich, dass Megatrends auch raum- und zeitübergreifend auftreten, einander verstärken und beeinflussen können. Nebst den Ansichten der Analysten der Credit Suisse enthält die vorliegende Ausgabe von «Global Investor» auch Erkenntnisse zahlreicher international anerkannter Experten, die sich mit der Analyse, der Förderung oder Eindämmung der massgeblichen Kräfte befassen, die in der heutigen Welt wirken und unsere Zukunft massgeblich mitbestimmen.
Demografische Entwicklung: Herausforderung der Überalterung
Kein anderer Megatrend ist so präsent und gleichzeitig schwierig zu bewältigen wie die Überalterung der Bevölkerung in den Industrieländern. Dem steht die eher junge Bevölkerung in Schwellenländern gegenüber. Die höhere Lebenserwartung stellt hohe Anforderungen an die Finanzierung der Alters- und Gesundheitsvorsorge der westlichen Länder. Der Anstieg der Lebenserwartung wird deshalb oft als bevorstehende Krise dieser Länder dargestellt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Megatrends häufig den Einfallsreichtum und die Wandlungsfähigkeit der Menschen fördern und neue Chancen schaffen. Anleger sollten sich daher nicht nur auf eine Zunahme der Konsumnachfrage bei den älteren Teilen der Bevölkerung konzentrieren, sondern auch auf innovative Lösungsmodelle zur Gesellschaftsverjüngung zählen.
Multipolare Welt: Verlagerung der Produktion in die Schwellenländer
Bereits vor der jüngsten weltweiten Finanzkrise sorgten die Globalisierung und politische Reformen dafür, dass die Grenzen einer ehemals bipolaren, von den beiden Supermächten geprägten Welt, zunehmend erodieren. Eine ausgewogenere geopolitische Weltordnung tritt nun an ihre Stelle. In einer ersten Phase steigerten die Schwellenländer ihre Wohlfahrt, indem sie zu geringen Kosten Güter für vermögende Abnehmer in den westlichen Ländern herstellten. Diese Produkte gelangten in der Regel unter dem Markennamen der Produzenten bzw. Vertriebsorganisationen aus den Industrieländern an den Markt. In einer zweiten Phase, produzieren nun die Schwellenländer auch für die «einheimischen» Konsumenten, die sich solche Güter dank ihrer gesteigerten Kaufkraft leisten können. Durch den verstärkten Aufbau von Markennamen und -qualität in diesen energiegeladenen Volkswirtschaften, ergeben sich neue und interessante Anlagemöglichkeiten für Investoren.
Nachhaltigkeit: Der Weg in eine grüne Zukunft
Die breite Anerkennung, dass die Übernutzung von Ressourcen, die Umweltverschmutzung und der Klimawandel, sowie die zunehmende Nahrungsmittelknappheit Bedrohungen für das Wohl der Menschheit darstellen, hat enorme Anstrengungen bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen hervorgerufen. Erstens muss sich unsere auf der Umwandlung von Kohlenstoff in Energie beruhende Wirtschaft grundlegend wandeln. Erreicht wird dies durch technologische Innovationen und mit Hilfe einer Preissystematik, die Umweltschädigungen kompensiert. Nur so kann der Verschmutzung und Verschwendung Einhalt geboten werden. Zweitens haben drohende Lebensmittelknappheiten zu Innovationen im Nahrungsmittelanbau und zu einer Steigerung der Ernteerträge geführt. Und drittens lässt sich die Arbeitsproduktivität der Menschen durch technologische Entwicklungen in der Robotik und durch neue Anwendungen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz steigern und erweitern. Anleger, die sich mit den neuesten Durchbrüchen auf dem Gebiet der angewandten Wissenschaften befassen, können sich in diesem immer wichtiger werdenden Feld einen eindeutigen First-Mover-Vorteil. (cs/mc/ps)