CS kehrt fulminant zu schwarzen Zahlen zurück

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres resultierte ein Konzerngewinn von 2’006 Mio CHF nach einem Verlust im Vorjahr von 2’148 Mio CHF bzw. von 6’024 Mio CHF im Vorquartal. Der Umschwung wurde nicht zuletzt vom Investment Banking getragen, welches das Quartal mit einem Vorsteuergewinn von 2’414 (VJ -3’423) Mio CHF schloss, wie die CS am Donnerstagmorgen mitteilte.


Netto-Neugeldzufluss von 8,8 Mrd Franken
Gruppenweit flossen dem Institut im Berichtszeitraum Kundengelder in der Höhe von 8,8 Mrd CHF zu nach einem Abfluss von 12,6 Mrd im Vorquartal. Im Private Banking durfte sich die Grossbank über einen Zufluss von 11,4 Mrd CHF freuen. Dabei trug das Wealth Management rund 9,0 Mrd CHF bei. Schlecht schnitt einmal mehr das Asset Management mit einem – wenn auch verminderten – Geldabfluss von 3,5 Mrd CHF ab. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende Quartal Vermögen in Höhe von 1’122 Mrd CHF, nachdem Ende 2008 noch 1’106 Mrd CHF ausgewiesen wurden.


«Widerstandsfähigkeit berwiesen»
«Wir sind erfreut über das Ergebnis im ersten Quartal», wird CEO Brady Dougan in der Mitteilung zitiert. Die gute Eigenkapitalrendite unterstreiche das Gewinnpotenzial der klaren Strategie und des integrierten und kapitaleffizienten Geschäftsmodells mit vermindertem Risikoprofil. Sowohl das Wealth Management als auch das Schweizer Corporate & Retail Banking hätten ihre Widerstandsfähigkeit mit hoher Profitabilität und Netto-Neugeldern von insgesamt 11,4 Mrd CHF bewiesen, so der Konzernchef weiter.


Erträge im Kerngeschäft vervielfacht
Insgesamt erzielte die Grossbank im Kerngeschäft Erträge von 9’557 (2’926) Mio CHF, was einem Anstieg im Jahresvergleich von 227% entspricht. Die Kosten beliefen sich auf 6’320 Mio CHF nach 5’356 Mio CHF im Vorjahr. Daraus errechnet sich ein Cost/Income Ratio von 66,1% (180,2%). Die Eigenkapitalrendite betrug 22,6% (-20,8%).


AM verharrt in roten Zahlen
Im Private Banking erreichte die Bank ein Vorsteuerergebnis von 992 (VJ 1’324) Mio CHF, wovon 646 Mio CHF aus dem Wealth Management und 346 Mio CHF aus dem Corporate & Retail Banking stammen. Das Wealth Management verbuchte als Folge der rückläufigen durchschnittlich verwalteten Vermögen sowie aufgrund des zurückhaltenden Kundenverhaltens tiefere Erträge. Weiter in der Verlustzone verharrte im ersten Quartal das Asset Management, das einen Verlust vor Steuern von 490 (VJ -544) Mio CHF auswies.


Ergebnis deutlich über Erwartungen
Mit dem ausgewiesenen Zahlenkranz hat die Grossbank die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Von AWP befragte Analysten prognostizierten durchschnittlich einen Konzerngewinn von 977 Mio CHF. Der Vorsteuergewinn im Investment Banking wurde auf 564 Mio CHF geschätzt, während im Asset Management im Schnitt mit einem Vorsteuerverlust von 8 Mio CHF gerechnet wurde.


Weiterhin hohe Liquidität
Die Credit Suisse gehört weiterhin zu den bestkapitalisierten Banken. Die Tier 1 Ratio belief sich per Stichtag auf 14,1% nach 9,8% im Vorjahr bzw. 13,3% zum Jahresende 2008. Die Bank verfüge weiterhin über eine hohe Liquidität und beabsichtigte daher, die beiden per Juli 2009 kündbaren Ergänzungskapitalemissionen (Upper Tier 2) im Umfang von 125 Mio EUR zurückzuzahlen.


Zuversichtlicher Ausblick
Bezüglich Geschäftsausichten zeigt sich die Bank zuversichtlich. «Unser umsichtiges Verhalten im veränderten Marktumfeld hat sich im ersten Quartal bezahlt gemacht, und wir agieren in unserem Geschäft weiterhin vorsichtig», wird CEO Brady Dougan in der Mitteilung zitiert. Anhaltend volatile Märkte oder gar Marktverwerfungen könnten allerdings nicht ausgeschlossen werden. Die CS sei aber gut aufgestellt, sowohl für solche Herausforderungen als auch für das Nutzen von Chancen im Markt, wenn sie sich ergeben, so Dougan.


Guldimann übernimmt Gruppen-Risikomanagement
Die CS gab mit den Quartalszahlen zudem bekannt, dass Tobias Guldimann, derzeit Chief Risk Officer der Credit Suisse Group und Mitglied der Geschäftsleitung, per 1. Juni 2009 die alleinige Verantwortung für das Risikomanagement der Bank in der Geschäftsleitung übernehmen werde. Gleichzeitig werde Wilson Ervin, Chief Risk Officer der Credit Suisse, aus der Geschäftsleitung zurücktreten und eine neue Funktion als Senior Advisor antreten. Er bleibe dabei weiter Brady Dougan direkt unterstellt. (awp/mc/ps/03)

Schreibe einen Kommentar