«Wir sahen gegen Ende 2006 erste Probleme bei den Privatliegenschaften und begannen, die Positionen abzubauen», sagte Dougan in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Samstag.
Eine sehr starke Risikokultur
Die Entscheidung sei in enger Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern an der Front und den Risikomanagern getroffen worden. «Wir sahen klare Warnzeichen; und wir haben rasch entschieden und gehandelt». Durch eine starke Beteiligung der Kaderleute am Geschäftserfolg bestehe in der Credit Suisse (CS) «eine sehr starke Risikokultur».
Fehlende Transparenz im Subprime-Hypothekenmarkt
Das Kernproblem im amerikanischen Subprime-Hypothekenmarkt ist laut Dougan die fehlende Transparenz. «Es gibt kaum jemanden, der Papiere aus dem Subprime-Markt kaufen will.»
Rückzug aus dem Subprime-Hypothekenmarkt
Es sei auch für die CS schwierig gewesen, den Rückzug aus dem Subprime-Hypothekenmarkt durchzuhalten, obschon dieser sich im Frühjahr vorübergehend erholt habe. «Für andere Banken schien sich das Risiko auzuzahlen. Wir haben uns aber nicht beirren lassen, und das von uns erwartete Szenario ist am Ende eingetroffen», sagte Dougan.
Keine Zunahme von Fusionen und Joint Ventures
Dougan ist der Ansicht, dass die Kreditkrise nicht zu einer Zunahme von Fusionen und Joint Ventures unter den Banken führt. «Das Bankensystem ist noch mit zu vielen Unsicherheiten belastet. Die Banken werden zunächst ihre eigene Kapitalbasis stärken, bevor sie sich umschauen.»
CS gut positioniert
Die CS sei «im momentanen Umfeld gut positioniert», sagte Dougan weiter. «Wir sind sehr zuversichtlich, was die mittel- und langfristige Entwicklung betrifft.» Der Markt für strukturierte und riskante Kreditpapiere sei massiv beeinträchtigt, und das werde noch eine Weile andauern. «Die Risikobereitschaft der Banken wird abnehmen», sagte Dougan. (awp/mc/ab)