CS-Kredithandbuch: 2006 stabile Ratings bei Zunahme spezifischer Risiken erwartet

Soweit das Fazit aus dem «Kredithandbauch Schweizer Unternehmen 2006» der Credit Suisse, das am Dienstag in Zürich vorgestellt wurde. Als Grund für die mehrheitlich stabilen Ratings nennen die CS-Analysten in erster Linie die guten (konjunkturellen) Rahmenbedingungen und erfolgreiche Kosteneinsparungsprogramme. Zudem habe sich der während des Jahres 2005 erstarkte US-Dollar positiv auf die in diesen Währungsraum exportierenden Firmen ausgewirkt.


Beeinträchtigung der Margen
Negativ vermerkt werden dagegen die weiter gestiegenen Rohstoffpreise insbesondere bei den Industriemetallen, Energie, Öl und den Transportkosten, die zum Teil die Margen deutlich negativ beeinträchtigt hätten. Auch die weiter aktionärsfreundlichere Ausschüttungspolitik vieler Unternehmen habe sich negativ ausgewirkt. Besonders im Detailhandel habe sich zudem der Druck auf die Absatzpreise negativ auf die Margen ausgedrückt.


Mehrheitlich stabile Ratings erwartet
Für die kommenden zwölf Monate rechnen die Bonitätsspezialisten der Credit Suisse mit mehrheitlich stabilen Ratings. Dank der guten Konjunktur dürften die meisten Unternehmen Gewinne mindestens auf Vorjahresniveau erreichen. In einigen Fällen dürften allerdings die Margen wegen der höheren Rohstoffkosten etwas sinken, zudem sei mit einer Fortsetzung der aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik zu rechnen, so die CS-Analysten. Da es zudem auch zu vereinzelt grösseren Akquisitionen kommen dürfte, sei in einigen Fällen mit Ratingherabstufungen zu rechnen. Auch die weitere Verengung der Bonitäts-Spreads über die Investmentgrade-Kategorien, wie sie 2005 erneut statt gefunden habe, dürfte vorbei sein. Obschon die CS nicht mit einer starken allgemeinen Erweiterung der Bonitätsprämien bei CHF-Obligationen rechne, dürften sich die Kredit-Spreads einzelner Schuldner basierend auf gestiegenen spezifischen Risiken «unter Umständen merklich erhöhen».


47 Schweizer Unternehmen analysiert
Im «Kredithandbuch 2006» sind die Unternehmensergebnisse des Geschäftsjahres 2005 und des ersten Quartals 2006 berücksichtigt. Insgesamt wurden 47 Schweizer Unternehmen analysiert. Seit dem letzten Handbuch höher eingestuft wurden Nestlé, Roche, Hilti, Geberit, Holcim und ABB, schlechter bewertet werden Swiss Re, Ciba, SIG und Valora. Neu dazu gekommen sind vier Firmen (AFG, Edipresse und PSP Swiss Property).


Nestlé und Novartis an der Spitze
Die besten Ratings erhielten Nestlé, Novartis und die schweizerische Flugsicherung Skyguide (jeweils «AAA»). Es folgen Swiss Re und UBS (jeweils «mittleres AA»). Auf den hinteren Rängen sind Clariant, Forbo und Valora (jeweils «tiefes BBB») zu finden. (awp/mc/gh)

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