CS-Kredithandbuch: Trotz schwierigem Umfeld Bonität mehrheitlich gehalten

«Die Höher- und Rückstufungen bei den Unternehmen haben sich im Jahr 2007 die Waage gehalten», sagte der Leiter der Swiss Institutional Credit Research, John Feigl, am Donnerstag bei der Vorstellung des Kredithandbuchs Schweizer Unternehmen 2008 in Zürich. Für die kommenden zwölf Monate rechnen die Analysten der Credit Suisse mit einer durchschnittlich stabilen bis negativen Entwicklung der Ratings und einer allgemeinen Abschwächung der Bonitätskennzahlen.


48 Unternehmen unter der Lupe
In der Studie untersucht die CS die Entwicklung der Bonitätsprofile der wichtigsten Schweizer Unternehmen am Kapitalmarkt. Berücksichtigt wurden die Finanzinformationen des Geschäftsjahrs 2007 und, wo vorhanden, des ersten Quartals 2008. Die Experten haben dabei 48 Unternehmen unter die Lupe genommen.


Kreditprofile gestärkt
Gemäss der Studie der Credit Suisse haben die guten Betriebsergebnisse und die gleichzeitige Zurückhaltung bezüglich Investitionen und Akquisitionen die Kreditprofile im 2007 gestärkt. «Der schweizerische Bondmarkt profitiert nach wie vor von einer sehr grossen Nachfrage bei einem limitierten Angebot», so Feigl. Allerdings werde die weitere Entwicklung der Kreditprofile durch anhaltend hohe Rohstoffpreise, zunehmenden Wettbewerbsdruck und eine weiterhin aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik gebremst.


Ansteigende Kredit-Spreads
Es sei entsprechend von ansteigenden Kredit-Spreads auszugehen, wobei deutliche Spread-Ausweitungen bei einzelnen Unternehmen nicht ausgeschlossen werden könnten. Die Ausweitung werde aber insgesamt moderat ausfallen, so dass die Niveaus bei den Risikoaufschlägen von 2001 nicht erreicht werden dürften.


Negativer Ausblick in der Bankenbranche
Bei den Unternehmen der Bankenbranche stufen die Analysten den Ausblick als negativ ein. Die Finanzmarktkrise habe vor allem die Grossbanken stark getroffen. Zudem habe die Gewinndynamik den Zenit bereits erreicht und es bestehe wenig Potenzial für kostensenkende Massnahmen.


Rohstoffpreise und Wettbewerbsdruck macht Chemiebranche zu schaffen
Ebenfalls einen insgesamt negativen Ausblick geben die Experten der CS der Chemiebranche. Die hohen Rohstoffpreise und der gestiegene Wettbewerbsdruck habe den Unternehmen 2007 zu schaffen gemacht. Die Ergebnisse für die Branche seien aber uneinheitlich, insbesondere der Sektor der Agrochemie habe sich positiv entwickelt. Es werde für die Unternehmen auch künftig schwierig bleiben die gestiegenen Rohmaterialpreise zu kompensieren, ergänzte der CS Analyst Michael Gähler.


Stabile Entwicklung in restlichen Branchen
Für die restlichen Branchen wird eine stabile Entwicklung in Aussicht gestellt. Der Ausblick für 2008 sei von den Unsicherheiten bezüglich der Marktentwicklung insbesondere in den USA und Europa geprägt. An den Finanzmärkten wird nach Einschätzung der CS-Analysten die hohe Volatilität anhalten. Bezüglich einer drohenden Inflation bestünden zur Zeit sehr unterschiedliche Prognosen und Erwartungshaltungen, die weitere Entwicklung sei stark von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängig. «Es wird weiterhin Überraschungen geben», so John Feigl. (awp/mc/pg)

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