Das Bankinstitut hatte vorbörslich Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlicht, die die Erwartungen der Analysten nicht erfüllten. Um 09.10 Uhr verbuchen CSG Abgaben von 4,9% auf 74,15 CHF. Derweilen büsst der Gesamtmarkt 0,43% auf 7’848,50 Punkte ein. Als «enttäuschend» bezeichnet Andreas Venditti von der ZKB auf Anfrage von AWP den vorgelegten Zahlenkranz. Das Private Banking, dessen Bruttomarge 2005 um 4,5 Basispunkte (BP) auf 129,2 BP sank, und das Investment Banking hätten höhere Kosten verbuchen müssen als erwartet.
Kosten unproportional gestiegen
Die CSG sei noch weit weg von den selbst gesetzten Zielen, ergänzte er. Auf die Kostensituation der CSG legt auch das Equities Advisory von Julius Bär sein Augenmerk. Die Kosten seien disproportional zu den Einnahmen der Gruppe gestiegen und auch der Neugeldzufluss sei enttäuschend. Verglichen mit den Zahlen der UBS seien jene der CSG von geringerer Qualität, kommentiert die Bank das Resultat. Die Zahlen des vierten Quartals würden nicht ganz überzeugen, schreibt Fritz Egger von Rahn&Bodmer in einer Ersteinschätzung. Die Erträge seien zwar insgesamt zufriedenstellend, der Geschäftsaufwand aber hoch. Zudem sei der Reingewinn durch eine sehr tiefe Steuerrate gestützt worden, schreibt das Institut weiter.
Private Banking und Investment Banking enttäuschten
Positiv sei der Bereich Wealth & Asset Management aufgefallen, wohingegen die beiden Hauptpfeiler Private Banking und vor allem das Investment Banking enttäuscht hätten, obwohl letzteres noch von einer Steuergutschrift profitierte. Egger beläst vorläufig sein Anlagerating auf «Market Perform». Die Prognosen seien zwar sowohl im Reingewinn als auch im Nettoneugeldzufluss knapp verfehlt worden, doch seien die Erwartungen sehr hoch gewesen schreibt die Privatbank Wegelin. Die Investoren würden dies, wohl ähnlich wie gestern bei der UBS, mit Gewinnmitnahmen kommentieren.
Winterthur-IPO für Mitte Jahr positiv aufgenommen
Positiv dürfte indes nach Ansicht von Wegelin die Bestätigung einer Entscheidung über ein Winterthur-IPO Mitte Jahr aufgenommen werden. Etwas positiver fällt der Kommentar von Claudia Meier von der Bank Votobel aus. Die Resultate seien im Rahmen ihrer Prognosen ausgefallen. Auf divisionaler Ebene habe neben dem Bereich Wealth & Asset Management vor allem die Winterthur überzeugt. Ausserdem habe die CSG einen positiven Ausblick gegeben. Als fraglich bezeichnet Meier allerdings, ob die CSG die volle Limite von 6 Mrd CHF des bis 2007 laufenden Aktienrückkaufprogramms ausschöpfen könne, nachdem sie bisher erst Titel im Umfang von 1,4 Mrd CHF erworben habe.
(awp/mc/hfu)