CSG: Reingewinn eingebrochen – Rückstellungen für Rechtsfälle

Im Vorjahresquartal hatte die Credit Suisse Group (CSG) einen Reingewinn von 1,457 Mrd CHF erzielt. Der Gewinn lag deutlich unter den Analystenerwartungen. Im gesamten ersten Halbjahr belief sich der Reingewinn auf 2,829 Mrd CHF nach 3,318 Mrd CHF im Vorjahr.


Rückstellungen für Rechtsfälle bei Institutional Securities
Grund für den Gewinneinbruch zwischen April und Juni seien Rückstellungen für Rechtsfälle bei Institutional Securities in der Höhe von 624 Mio CHF, teilte die CSG am Mittwoch mit. Bei diesen Rückstellungen gehe es unter anderem um Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem zusammengebrochenen US-Energiehändler Enron und sonstige Rechtsfälle.


Diese Rückstellungen dürften vorerst ausreichen, wie Finanzchef Renato Fassbind an einer Telefonkonferenz erklärte. «Wir glauben, basierend auf unseren jetzigen Schätzungen, dass die derzeitigen Reserven vorerst adäquat sind.» Insgesamt nahm die Bank 1,4 Mrd CHF an Rückstellungen für Rechtsfälle vor.


16,2 Mrd CHF Nettoneugeldzufluss
Der Nettoneugeldzufluss für die ganze Gruppe lag bei 16,2 Mrd CHF, wie es weiter hiess. Die von der CSG verwalteten Vermögen erreichten per Ende Juni 1’341 Mrd CHF nach 1’272 Mrd CHF per Ende März.


Winterthur Reingewinn um 73 Prozent gesteigert
Bei der Versicherungstochter Winterthur stieg im Leben-Geschäft im zweiten Quartal der Nettoertrag zum Vorjahr um 7% auf 3,714 Mrd CHF. Der Reingewinn betrug 116 Mio CHF, was zum Vorjahresquartal einer Steigerung um 73% entspricht. Im ersten Halbjahr betrug der Reingewinn 242 Mio CHF (+17%).


Im Nichtleben-Geschäft blieb der Nettoertrag von 2,979 Mrd CHF zum Vorjahresquartal praktisch unverändert. Der Reingewinn betrug 137 Mio CHF nach 82 Mio CHF im zweiten Quartal 2004. Im ersten Halbjahr kletterte der Reingewinn um 42% auf 262 Mio CHF.


Aktienmärkte dürften sich erholen
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr erklärte die CSG, dass sich die Erholung der Kundenaktivitäten im Bankgeschäft fortsetzen dürfte. Die Aktienmärkte dürften sich nach einer kurzfristigen Korrektur des kürzlich erfolgten Aufschwungs in der zweiten Jahreshälfte wieder nach oben bewegen.


Reingewinn von 8 Mrd CHF angestrebt
Laut Fassbind strebt die Gruppe weiterhin einen Reingewinn von 8 Mrd CHF im Jahr 2007 an. Darin seien positive Auswirkungen aus der laufenden Reorganisation nicht enthalten. Einen Zeitplan, wann sich die Reorganisation der Gruppe positiv auf das Ergebnis auswirken wird, nannte Fassbind nicht. (awp/mc/ab)

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