Cytos: Reinverlust deutlich ausgeweitet
Die Betriebskosten kletterten auf 13,4 (VJ 9,0) Mio CHF, wovon 11,5 (7,9) Mio CHF auf Forschung und Entwicklung entfielen. Das führte unter dem Strich zu einem Reinverlust von 13,8 (VJ -8,8) Mio CHF, wie das Biotech-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit hat Cytos die Erwartungen von Vontobel und Sal.Oppenheim in etwa getroffen. Die Banken hatten einen Umsatz von 0,2 resp. 0,3 Mio CHF und einen Reinverlust von 11,6 resp. 14,3 Mio CHF erwartet. (Reinverlust exkl. 35 Mio CHF Vorauszahlung von Novartis für Nikotin-Impfstoff-Abkommen.)
Liquidierbare Aktiven von 88,6 Mio CHF
Cytos verfügte per Ende Juni 2007 über flüssige Mittel und liquidierbare Aktiven von 88,6 Mio CHF, dies vor Erhalt einer Einmalzahlung von 35 Mio CHF von Novartis im Juli 2007. Novartis leistete diese Zahlung im Rahmen der Nikotinimpfstoff-Kooperation. Per Ende 2006 hatten die liquiden Mittel 44,5 Mio CHF betragen. Die erwähnte Einmalzahlung von Novartis wurde im Berichtsquartal als ‹abgegrenzten Umsatz› verbucht. Nach Abschluss des Knowhow-Transfers bezüglich Nikotin-Impfstoff, der im dritten Quartal 2007 erwartet wird, werde die Einmalzahlung als Umsatz erfasst, führt das Biotech-Unternehmen in der Mitteilung zum Semesterergebnis aus. Die Zusammenarbeit mit Novartis wurde inzwischen von den Behörden gutgeheissen und ist seit dem 15. Juni rechtskräftig.
Cashburn-Rate
Die operative Cashburn-Rate machte im ersten Halbjahr brutto 4,2 Mio CHF pro Monat aus. Davon seien monatlich 0,9 Mio CHF als einmalige Ausgaben zur Entwicklung der Grossproduktion für die Träger Qb und QbG10 verbucht worden; die übrigen 3,3 Mio CHF seien dem laufenden Betrieb zuzuordnen, heisst es. Cytos rechnet im laufenden Jahr wegen diesen einmaligen Aufwendungen neu mit einem monatlichen Brutto-Cashburn von 3,6 bis 4,0 Mio CHF. Zuvor wurde ein Cashburn von 3,3 bis 3,6 Mio CHF in Aussicht gestellt.
Forschungsschwerpunkt: Behandlung von Allergien
Bei Vorlage der Zahlen informierte Cytos ausführlich über den Stand ihrer Forschungsprojekte. Im Zentrum steht dabei die Behandlung von Allergien. Bei CYT003-QbG10 kommt die Gruppe gestützt auf die bisherigen klinischen Studien in der Indikation Hausstaubmilben-Allergie zum Schluss, dass QbG10 als Monotherapie wirkt, dass die Kombination mit einem Allergenextrakt die Wirkung aber verstärkt. In einer nächsten Studie will Cytos nun höhere Dosierungen der Monotherapie mit CYT003-QbG10 testen und das Wirkungs- und Verträglichkeitsprofil mit jenem von CYT005-AllQbG10 vergleichen. Anhand dieses Vergleichs soll dann der beste Produktkandidat für die weitere klinische Entwicklung ausgewählt werden. Zudem sind die Ergebnisse der Zusatzstudie zu CYT003-QbG10 ausschlaggebend für das weitere Vorgehen beim Wirkstoff in der Indikation Neurodermitis. Die bisherigen Tests (Phase I/IIa) zu CYT007-TNFQb bei Patienten mit Schuppenflechten haben lediglich eine vorübergehende Krankheitsverbesserung gezeigt. Derzeit wird in analytischen Laborarbeiten untersucht, ob dieser beobachtete vorübergehende Effekt auf die Behandlung mit CYT007-TNFQb zurückzuführen ist. Gemäss Mitteilung wird die Laborauswertung einige Monate in Anspruch nehmen. Der weitere Projektverlauf wird von diesen Ergebnissen abhängen. (awp/mc/gh)