Dätwyler: Reingewinn 76,5 Millionen CHF, Dividende auf 175 CHF nahezu verdoppelt
Das organische Wachstum lag bei 10,6%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT verbesserte sich um 39,1% auf 90,0 (64,7) Mio CHF, die EBIT-Marge auf 7,4 (5,9)% und der Reingewinn um 89,4% auf 76,5 (40,4) Mio CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.
Reingewinn aus operativer Tätigkeit bei 60,6 Mio. CHF
Darin enthalten ist wie angekündigt ein einmaliges latentes Steueraktivum von 15,9 Mio CHF, der Reingewinn aus operativer Tätigkeit kam demnach auf 60,6 Mio CHF zu liegen. Die Dividende soll auf 35% von 18% im Vorjahr erhöht werden, entsprechend einer Dividende von 175 (90) CHF je Aktie. Damit hat der Industrie- und Handelskonzern die Erwartungen der Bank Vontobel mit dem Umsatz knapp verfehlt, mit dem EBIT und dem Reingewinn jedoch übertroffen. Vontobel hat einen Umsatz von 1’228 Mio CHF, einen EBIT von 87 Mio sowie einen Reingewinn von 63,0 Mio CHF prognostiziert. Dätwyler hatte bereits im Dezember einen Reingewinn von rund 60 Mio CHF in Aussicht gestellt und einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:100 angekündigt. Für die ZKB ist das gute Ergebnis vor allem auf das starke Abschneiden des Bereichs Technische Komponenten und den schnellen Turnaround in der Kabel-Sparte zurückzuführen.
Günstiges konjunkturelles Marktumfeld
Das günstige konjunkturelle Marktumfeld sei für weitere operative Fortschritte genutzt worden, schreibt Dätwyler. In den Hauptmärkten Deutschland und Schweiz sei die Nachfrage gross gewesen. Ausserdem hätten die in den letzten Jahren umgesetzten Restrukturierungen zu den erwarteten Produktivitätssteigerungen geführt und die Anstrengungen zur Weitergabe der Preiserhöhungen der Rohmaterialien hätten die zeitverzögerte Wirkung gezeigt. Der Cashflow legte um 22,5% auf 144,1 (117,6) Mio CHF zu, wogegen der Freie Cashflow um 14,7 Mio auf 23,9 Mio CHF zurückging. Die Eigenkapitalquote stieg auf 67,5 (65,1)% und die Nettoliquidität auf 70,2 (46,2) Mio CHF. Wie bereits im vergangenen Jahr bekanntgegeben, soll die Generalversammlung vom 24. April 2007 die Kapitalherabsetzung um 10’000 der insgesamt 26’000 Vorratsaktien (Inhaberaktien) durch Vernichtung bewilligen. Der Anteil der von Dätwyler am eigenen Unternehmen gehaltenen Vorratsaktien fällt so unter 10%.
Neue Entschädigungskomponente für Verwaltungsrat und Konzernleitung
Der Restbestand an Aktien bleibe als potentielles Zahlungsmittel für künftige Akquisitionen bestehen, sowie für eine neu einzuführende Entschädigungskomponente für die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung. Für 2007 zeigt sich Dätwyler weiterhin optimistisch. Das aktuelle Jahr habe in allen fünf Konzernbereichen mit einer unverändert starken Nachfrage begonnen. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein grundsätzlich positives konjunkturelles Umfeld erwartet. Im zweiten Halbjahr werde sich das Umsatzwachstum allerdings auf hohem Niveau leicht verlangsamen.
Weitere Akquisitionen angestrebt
Dätwyler will demnach weiterhin auch akquisitorisch wachsen. CEO Paul Hälg bestätigte an der Bilanzmedienkonferenz gegenüber AWP frühere Aussagen, wonach das Unternehmen eine Akquisition im Wert von bis zu 500 Mio CHF verkraften könnte. Der Fokus liegt dabei auf dem Handelsbereich Technische Komponenten. «Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, käme ein grösserer Zukauf aber auch für die anderen Bereiche in Frage.» Im Moment sei eine Übernahme in dieser Grössenordnung aber nicht so aktuell. Vielmehr liege der Fokus auf Akquisitionen im Preisbereich von 30 bis 50 Mio CHF, erläuterte Hälg. Grundsätzlich will sich Dätwyler mit den Bereichen Kabel und Gummi mit dem Wachstum auf die Stärkung von Nischenpositionen fokussieren. In den Bereichen Präzisionsrohre und Pharmazeutische Verpackungen steht vor allem organisches Wachstum im Vordergrund.
Margen dürften erneut zulegen
Dätwyler erwartet für 2007 eine EBIT-Marge von 8%; «dies sollte erreichbar sein», sagte der CEO. Zudem hat er die Prognose für 2008 auf 9% angehoben, bisher lautete die Guidance 8%. Die genannten Werte liegen aber immer noch innerhalb des Mittel- und Langfristzielbandes von 8 bis 10%. «Daran halten wir noch immer fest», meinte Hälg. Weiter rechnet Dätwyler mit einem Umsatzwachstum von über 10% und einem Reingewinn auf dem Niveau des Vorjahres. Die Vorjahresgrösse des Reingewinns beziehe sich dabei auf den ausgewiesenen Gewinn von 76,5 Mio CHF, erläuterte Finanzchef Silvio Magagna gegenüber AWP.
Die Aktie steht am Mittag in einem freundlichen Gesamtmarkt 2,6% höher bei 7`000 CHF. (awp/mc/ar)