Dätwyler: Ruder herumgerissen und bessere Resultate

Dätwyler habe 2004 die Trendwende geschafft, sagte Dätwyler- Konzernchef Paul Hälg am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Der Umsatz legte um 5,9 Prozent auf 1,063 Mrd CHF zu und erreichte damit nach drei Jahren des Schrumpfens knapp den Rekordumsatz aus dem Jahre 2000. Der Konzerngewinn legte um 9,5% auf 24,2 Mio CHF zu und der Betriebsgewinn (Ebit) steigerte sich um 18% auf 39,9 Mio CHF. Darin enthalten sind Sonderabschreibungen von 5,5 Mio CHF.


Gedämpfte Nachfrage

Das Resultat sei in einem schwierigen Marktumfeld erzielt worden, hielt Hälg fest, der seit August 2004 als Konzernchef waltet. Als Hersteller von Kabeln, Kunststoffen, Verpackungen und Präzisionsrohren hat Dätwyler unter den massiv höheren Rohmaterialpreisen gelitten. Dazu kam eine gedämpfte Nachfrage in den Märkten Schweiz und Deutschland.

Verbesserungspotenzial vorhanden

Erfolgreich abgeschnitten haben 2004 die beiden Konzernbereiche Pharmazeutische Verpackungen sowie der Handelsbereich Technische Komponenten. «Deutliches Verbesserungspotenzial» sieht Hälg bei den Kabeln und Systemen, bei Gummi und Kunststoffen sowie bei den Präzisionsrohern. Geduld fordert dabei vorab die Traditionssparte Kabel und Systeme.

Verbesserungen bei Kabel und Systeme eingeleitet

Hier resultierte mit einem Minus von 14,6 Mio CHF erneut ein negatives Betriebsergebnis. Dabei belasten Sonderabschreibungen von 3,5 Mio CHF wegen ungenügender Auslastung des Glasfaserwerkes das Resultat. Bis 2007 sollte Kabel und Systeme «aus dem Gröbsten raus sein», sagte Hälg. Massnahmen zur Ertragsverbesserungen seien eingeleitet worden. Für 2005 aber sind noch keine schwarzen Zahlen zu erwarten. Eine fortdauernde Quersubventionierung sei allerdings nicht die Idee.

Partner in China

Dätwyler wolle sich als Nischenplayer weiter stärken und das Schwergewicht auf profitables Wachstum legen, heiss es. Dies soll hauptsächlich intern erzielt werden. Externes Wachstum ist bei den Pharmazeutischen Verpackungen in China geplant. Dätwyler will ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Partner gründen.

Ulrich Graf neuer CEO

2005 werde auf Gewinnseite mit einer «fetten Drei» abschliessen, wie Finanzchef Silvio Magagna ausführte. Das heisst, dass der Konzerngewin deutlich über 30 Mio CHF liegen soll. Einerseits fallen hohe Sonderabschreibungen weg, andererseits sei die Kostenstruktur verbessert worden. An der Generalversammlung von 25. April wird Roland Zimmer altershalber als Verwaltungsratspräsident ausscheiden. Sein Nachfolger wird Kaba-Konzernchef Ulrich Graf. Die Dividende soll von 10% auf 11% erhöht werden.(awp/mc/as)
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