Daimler habe weiter reichende Garantien für Chrysler übernommen als bisher zugegeben, schreibt die «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe). «Daimler hat zugesagt, eine Garantie von einer Milliarde Dollar zu übernehmen, die in die Chrysler-Pensionspläne gezahlt werden muss, sollten die Pläne innerhalb von fünf Jahren aufgelöst werden», sagte der Direktor der Pensionsgarantieagentur PBGC, Vince Snowbarger, dem Blatt. Das wäre etwa bei einer Insolvenz der Fall.
Keine Risiken und keine offenen Rechnungen?
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte bei Ankündigung der Verkaufspläne gesagt, mit der Transaktion gebe es «keine Risiken und keine offenen Rechnungen» für die Stuttgarter mehr. Ein Konzernsprecher wollte die Angaben der PBGC auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren.
Signifikante finanzielle Verpflichtungen
Die PBGC-Mitteilung berge Brisanz, weil erst sie erkennen lasse, welche Zugeständnisse Daimler der mächtigen US-Autogewerkschaft UAW gemacht habe, um deren Unterstützung für den Verkauf zu gewinnen, schreibt die Zeitung weiter. «Sowohl Daimler als auch Cerberus haben signifikante finanzielle Verpflichtungen zur Stärkung der Chrysler-Pensionen gemacht», zitiert die «FTD» die PBGC. Demnach werde Chrysler bis 2012 200 Millionen Dollar mehr als gesetzlich nötig in die Pensionskasse einzahlen. Auch dieses Geld belaste indirekt die Daimler-Kasse, da der Stuttgarter Autokonzern mit 19,9 Prozent an Chrysler beteiligt bleibt und das Ergebnis der US-Sparte in der eigenen Bilanz diesem Anteil entsprechend verbuchen muss.
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