Daimler fährt im 3. Quartal wieder Gewinn ein
Wegen Milliardenverlusten im ersten und zweiten Quartal steht nach neun Monaten nun ein Fehlbetrag von knapp 2,3 Milliarden Euro in der Bilanz.
Gesunkene Nachfrage nach Lastwagen und Transportern
Zudem bestätigte der Konzern am Dienstag schon in der Vorwoche veröffentlichte Zahlen. Demnach sank der Umsatz im dritten Jahresviertel von 24,5 im Vorjahr auf 19,3 Milliarden Euro. Hier machte dem Konzern besonders die gesunkene Nachfrage nach Lastwagen und Transportern zu schaffen. Operativ verdiente der Konzern 470 Millionen Euro. Dazu steuerte die Personenwagensparte mit den Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach 355 Millionen Euro bei. Dagegen schrieb die Lastwagen-Sparte aufgrund des herben Markteinbruchs weiter rote Zahlen. Mit einem Minus von 127 Millionen Euro konnte der Verlust im Vergleich zum Vorquartal jedoch zumindest eingedämmt werden. Die Finanzdienstleistungssparte musste im Vergleich zum Vorjahr mehr Geld für Kreditrisiken aufwenden und erzielte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 101 Millionen Euro (Vj. 173 Mio Euro). Auch die Busse und Transporter erreichten die Gewinnzone.
EBIT im 4. Quartal tiefer als im 3. Quartal
Für den weiteren Jahresverlauf versprach Daimler-Chef Dieter Zetsche weiterhin positive Ergebnisse aus dem laufenden Geschäft. Das EBIT in der Truck-Sparte werde im vierten Quartal jedoch voraussichtlich unter dem des dritten bleiben. Grund dafür dürfte das anhaltend schwache Lastwagen-Geschäft sein. Dort kämpfen die Hersteller mit einem Marktrückgang von fast 50 Prozent. In der Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars sollen dagegen im letzten Jahresviertel vor allem mit der neuen E-Klasse mehr Wagen verkauft werden als im abgelaufenen Quartal. Auch soll ein höheres Ergebnis erzielt werden.
Im Gesamtjahr werden Absatz und Umsatz konzernweit trotzdem deutlich unter dem Vorjahr bleiben. 2008 hatte Daimler einen Umsatz von 95,9 Milliarden Euro sowie einen Absatz von 2,1 Millionen Fahrzeugen erzielt. Nach neun Monaten im laufenden Jahr lag der Konzernabsatz mit 386.500 Personenwagen und Nutzfahrzeugen 26 Prozent unter dem Vorjahr.
Kosteneinsparungen greifen
Daimler hat sich im Zuge der Absatzkrise ein Sparprogramm verordnet und will in diesem Jahr mehr als vier Milliarden Euro weniger ausgeben. Dazu fährt der Konzern in den deutschen Werken Kurzarbeit und auch für die Verwaltung wurden Arbeitszeitverkürzungen unter Lohneinbussen vereinbart. Die Zahl der Mitarbeiter sank per Ende September im Vergleich zum Vorjahr von 275.500 auf 256.900 Beschäftigte. Davon sind 163.500 Mitarbeiter in Deutschland tätig.
Sparprogramm soll ausgeweitet werden
Das Sparprogramm soll auf das kommende Jahr hin ausgeweitet werden. 2010 sollten erneut mindestens vier Milliarden Euro gespart werden, sagte Finanzchef Bodo Uebber in Stuttgart. Im laufenden Jahr hat der DAX-Konzern die Kosten bereits um 3,5 Milliarden Euro gekürzt und will bis zum Jahresende eine Summe von mehr als vier Milliarden Euro erreichen. (awp/mc/pg/22)