Auch Umsatz und Nettoergebnis entwickelten sich trotz des kostspieligen Abschieds von der defizitären US-Tochter Chrysler und Belastungen aus der EADS- Beteiligung wie erwartet solide. Wachstumsgarant ist vor allem die Sparte Mercedes-Benz Cars (Mercedes, Smart, Maybach). Für das laufende Jahr gaben sich die Stuttgarter optimistisch und kündigten weitere Zuwächse bei Umsatz, Absatz und Ergebnis an. Die Daimler-Aktie legte im frühen Handel 3,74 Prozent auf 55,77 Euro zu.
EBIT knapp verdoppelt
Im Vergleich zum Vorjahr kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,922 auf 8,710 Milliarden Euro, teilte dass Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 8,948 Milliarden Euro gerechnet. Daimler selbst hatte mindestens 8,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Erlöse lagen bei 99,399 Milliarden Euro und damit so gut wie auf Vorjahresniveau. Hier hatten die Schätzungen bei 99,897 Milliarden Euro gelegen.
Analystenerwartungen erfüllt
Unterm Strich verdienten die Stuttgarter 3,985 Milliarden Euro und bewegten sich damit über den Erwartungen der Experten, die von 3,612 Milliarden Euro ausgegangen waren. Im Vorjahr hatte die damalige DaimlerChrysler AG 3,783 Milliarden Euro verdient. Durch den Abschied von Chrysler waren 2007 Belastungen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro angefallen. Angesichts der Gewinnentwicklung kündigte Daimler an, die Dividende 2007 von 1,50 Euro im Vorjahr auf 2,00 Euro erhöhen zu wollen.
EADS-Beteiligung belastet
Auch die Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS machte nicht allzu viel Freude. Zwar spülte der Verkauf der Hälfte der EADS-Anteile mehr als 1,5 Milliarden Euro in die Kassen, operativ steuerte der verbliebene Anteil von 15 Prozent aber einen Verlust bei. Belastend wirkten auch Sonderaufwendungen wegen der Verzögerungen beim Militärtransporter A400M.
Rekordabsatz für C-Klasse
Bei Mercedes-Benz Cars kletterte der Umsatz leicht um zwei Prozent auf 54,2 Milliarden Euro und traf damit ebenso die Erwartungen der Analysten wie das EBIT, das von 1,783 auf 4,753 Milliarden Euro sprang. Der Absatz war 2007 unter anderem dank der neuen C-Klasse auf die Rekordmarke von 1,293 Millionen Fahrzeugen gestiegen. Auch im laufenden Jahr soll der Absatz weiter steigern. Beim operativen Ergebnis peilt Daimler für die Sparte unverändert eine Rendite von durchschnittlich 10 Prozent ab 2010 an. 2007 waren knapp 8,8 Prozent geschafft worden.
Renditesteigerung bei Lastwagen vorgenommen
Im Lastwagengeschäft schlugen sich die Stuttgarter trotz der schwächelnden Märkte in den USA und Japan gut. Umsatz und Absatz gaben nach, das EBIT stieg aber trotzdem von 1,851 auf 2,121 Milliarden Euro und war damit noch etwas besser als angenommen. In diesem Jahr rechnet Daimler Trucks wieder mit einer steigenden Nachfrage Die Renditeerwartungen erhöhte das Unternehmen. Hier hat sich der Konzern nun 8 statt 7 Prozent durchschnittlicher Rendite ab 2010 vorgenommen.
Bereich Van/Buses/Other legt ebenfalls zu
Im Geschäftsfeld Van/Buses/Other kletterten die Erlöse von 13,151 auf 14,123 Milliarden Euro (Prognose: 13,54). Das operative Ergebnis stieg von 1,327 auf 1,956 Milliarden Euro (2,195). Bei Financial Services stieg der Umsatz von 8,106 auf 8,711 Milliarden Euro, das EBIT gab aber von 807 auf 630 Millionen Euro nach. Die Schätzungen hatten wir bei 8,648 Milliarden Euro Umsatz und 624,1 Millionen Euro operativem Gewinn gelegen. (awp/mc/ps)