Daimler schraubt Prognose kräftig nach oben

Auslöser sind die kräftig gestiegene Nachfrage nach Personenwagen vor allem aus China und höhere Lastwagenverkäufe. Konzernweit soll der Absatz im Vergleich zum von der Krise geprägten Vorjahr ebenfalls deutlich steigen.  An der Börse reagierten die Titel mit Verlusten auf die endgültigen Zahlen: Sowohl die angehobene Prognose als auch der erfreulich ausgefallene Cashflow seien bereits im Kurs enthalten, sagten Händler. Die Papiere notierten mit 1,7 Prozent im Minus bei 42,42 Euro.


«Exzellentes Ergebnis»
Vorstandschef Zetsche feierte das zweite Quartal als «exzellentes Ergebnis». Unterm Strich verdienten die Stuttgarter im Zeitraum von April bis Juni 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr war noch ein Fehlbetrag von mehr als einer Milliarde Euro angefallen. Zudem bestätigte der Konzern die schon vor gut zehn Tagen mitgeteilten Zahlen. Demnach stieg der Umsatz kräftig von 19,6 Milliarden auf 25,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 2,1 Milliarden Euro, nach einem Minus von einer Milliarde Euro im Vorjahr.


Boommarkt China
Besonders die Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars meldete sich im zweiten Quartal zurück. Befördert durch den boomenden chinesischen Markt sowie einem höheren Anteil teurerer Fahrzeugmodelle erwirtschaftete die Sparte nach einem Verlust vor Zinsen und Steuern von 340 Millionen Euro im Vorjahr nun einen Gewinn von 1,4 Millionen Euro. Der Umsatz der Sparte stieg im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 14 Milliarden Euro. Damit wurde eine Umsatzrendite von knapp zehn Prozent erreicht. Die Lastwagensparte Daimler Trucks trug ein EBIT von 300 Millionen Euro bei. Auch die übrigen Bereiche mit Bussen, Transporter sowie die Finanzdienstleistungen lieferten positive Zahlen.


Gewinnbringer Mercedes-Benz
Dank der hohen Nachfrage nach Personenwagen der Kernmarke Mercedes-Benz soll die Sparte Mercedes-Benz Cars nach dem aktualisierten Ausblick nun vier Milliarden Euro zum Konzern-EBIT beisteuern. Für die Nutzfahrzeugsparte Daimler Trucks wurde die Zielmarke auf rund eine Milliarde Euro angehoben. Zuvor waren bei den Personenwagen 2,5 bis 3 Milliarden Euro sowie bei den Nutzfahrzeugen bis zu 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Auch die übrigen Bereiche sollen besser abschneiden als bislang angenommen. Der im Leitindex Dax gelistete Konzern hatte seine Jahresprognose schon einmal nach dem ersten Quartal deutlich nach oben geschraubt. Zu Jahresbeginn hatte Daimler nur ein EBIT von 2,3 Milliarden Euro für möglich gehalten.


Konzernabsatz um ein Viertel gesteigert
Der Konzernabsatz stieg im zweiten Quartal um mehr als ein Viertel auf rund 496.500 Personenwagen und Nutzfahrzeuge. In der Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars betrug das Plus 19 Prozent auf 342.500 Wagen der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach. Für die Kernmarke Mercedes-Benz war es den Angaben zufolge das beste zweite Quartal der Unternehmensgeschichte. Im Gesamtjahr soll die Marke Mercedes-Benz ebenfalls ein zweistelliges Absatzwachstum erzielen. Im vergangenen Jahr war der Absatz konzernweit krisenbedingt um ein Viertel auf rund 1,6 Millionen Fahrzeuge eingebrochen. Der Umsatz sank um ein Fünftel auf 78,9 Milliarden Euro.


Profitabilität wächst
Bei den Lastwagen ist der Absatzanstieg von 55 Prozent auf eine höhere Nachfrage in fast allen Regionen zurückzuführen. Auch bei der Profitabilität wurden deutliche Fortschritte erzielt. Die Umsatzrendite lag bei mehr als fünf Prozent. (awp/mc/ps/13)

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