Daimler und Europcar wollen globales Carsharing-Netz aufbauen

Die Europcar-Mutter Eurazeo bestätigte der FTD, dass sie anlässlich eines Informationstages für Investoren Details zu einer Partnerschaft zwischen Europcar und Daimler mitteilen werde. Die Veranstaltung soll am 26. Januar in Deutschland stattfinden.


Im Stadtgebiet parkierte Autos ausleihen
Das Geschäftsmodell besteht dabei aus einer Flotte von Hunderten Smart-Modellen, die im Stadtgebiet parken und gegen eine Nutzungsgebühr via Handy oder Internet entliehen werden können. Um ihre Partnerschaft zu zementieren, planen Daimler und Europcar die Gründung gemeinsamer Ländergesellschaften. Wie hoch der Anteil der Partner jeweils ausfällt, könne von Land zu Land variieren.


Infrastruktur in 160 Ländern vorhanden
Durch die Partnerschaft mit Europas grösstem Autovermieter gewinnt das Carsharing-Projekt an Gewicht. Europcar verfügt über eine ausgebaute Infrastruktur in 160 Ländern, die Car2go erst aufbauen müsste. Daimler hat grosse Pläne im Bereich Carsharing. Der Konzern sieht für das neue Mobilitätskonzept ein Marktpotenzial von 1 Milliarde Euro.


Millionenforderung von Daimler-Altaktionären abgeschmettert
Die Millionen-Forderungen von Daimler- Altaktionären wegen der Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler sind abgeschmettert worden. Die Werte beider Unternehmen seien vor dem Zusammenschluss 1998 angemessen berechnet worden, teilte das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart am Freitag mit. Damit bleibt dem Autobauer eine Zahlung von insgesamt 230 Millionen Euro an seine Altaktionäre erspart. Der Zusammenschluss ist inzwischen wieder rückgangig gemacht worden, aus DaimlerChrysler wurde Daimler.


Klage auf Zuzahlung in bar
Die Anteilseigner – 1,75 Prozent der damaligen Daimler-Benz- Aktionäre – hatten ihre knapp 10,5 Millionen Papiere nicht freiwillig in neue DaimlerChrysler-Aktien getauscht. Nach dem Zwangsumtausch hatten 16 Aktionäre auf eine Zuzahlung in bar geklagt, weil sie die Daimler-Benz AG bei der Verschmelzung für unterbewertet hielten. Das Landgericht Stuttgart hatte ihnen 2006 recht gegeben und eine Zuzahlung von 22,15 Euro pro Aktie festgelegt. Nach Ansicht des Gerichts wäre für die Daimler-Aktionäre ein anderes Tauschverhältnis angemessen gewesen.


Erfolgreiche Beschwerde
Dagegen hatte Daimler Beschwerde eingelegt und war nun vor Gericht erfolgreich. Die damals angewandte Methode zur Berechnung der Unternehmenswerte sei üblich und nicht zu beanstanden, teilte das OLG mit. Der Beschluss kann nicht mehr angefochten werden. Der Autobauer hatte 2007 nach neun gemeinsamen Jahren 80,1 Prozent der Chrysler-Anteile abgegeben, mittlerweile haben sich die Stuttgarter auch von den restlichen Anteilen getrennt. (awp/mc/ss/03)

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