Dies gab Daimler-Personalvorstand Günther Fleig bekannt. Ausserdem sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld schrumpfen sowie Sonderzahlungen verschoben werden. Über das Sparpaket werde derzeit mit dem Betriebsrat verhandelt. Von den Sparmassnahmen sind die 141.000 Beschäftigten der Daimler AG in Deutschland betroffen.
(Noch) kein Personalabbau
«Wir reden nicht über Personalabbauprogramme und über Entlassungen», sagte Fleig. Sollte die Krise aber weiter anhalten, seien auch solche Massnahmen nicht auszuschliessen. Der Beschäftigungssicherungsvertrag, der bis Ende 2011 betriebsbedingte Kündigungen ausschliesst, stehe derzeit nicht zur Disposition. Daimler-Aktien verloren bis zum Nachmittag 0,8 Prozent auf 18,925 Euro.
Lohneinbussen von bis zu 14 % bei Kurzarbeit
Für die 73.000 von den 141.000 Beschäftigten, für die keine Kurzarbeit angemeldet werden kann, soll die Wochenarbeitszeit um bis zu fünf Stunden verringert werden. Dies bedeutet Lohneinbussen von bis zu 14 Prozent. Für die 68.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit sollen die Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld zusammengestrichen werden. In welchem Umfang wollte Fleig nicht sagen.
Erfolgsbeteiligung wird nicht ausgezahlt
Mit der Verschiebung der zweiten Stufe der Tariferhöhung auf Anfang Dezember will der Autobauer mehr als 100 Millionen Euro sparen. Die Erfolgsbeteiligung für 2008 von 1900 Euro für die festangestellten Mitarbeiter der Daimler AG, die sich für den Konzern auf 280 Millionen Euro summiert, soll nach dem Willen des Vorstandes vorerst nicht an die Mitarbeiter ausbezahlt, sondern gutgeschrieben werden. Damit solle die Liquidität des Unternehmens geschont werden, sagte Fleig.
Rote Zahlen
Insgesamt sollen die Personalkosten der Daimler AG in Deutschland 2009 den Betrag von zehn Milliarden Euro nicht überschreiten, sagte Fleig. Die Massnahmen seien nötig, um die Beschäftigung aufrechterhalten zu können. Im Februar habe Daimler 40 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft, dies sei mit «erheblichen Einnahmerückgängen» verbunden. Der Pkw-Absatz bei Daimler ist seit Monaten auf Talfahrt. Für das laufende Jahr hatte Zetsche bereits angekündigt, Absatz, Umsatz und Ergebnis würden rückläufig sein. Für das erste Quartal rechnet der Konzernlenker sogar mit roten Zahlen. (awp/mc/pg/26)