DaimlerChrysler streicht in Deutschland 8.500 Stellen

An diesem Donnerstag sollen die Mitarbeiter in den deutschen Mercedes-Werken auf Betriebsversammlungen über die Pläne informiert werden. In einem Brief an alle rund 93.000 Mitarbeiter der Mercedes Car Group in Deutschland erklärte Zetsche: «Unsere Kosten liegen in allen Teilen der Wertschöpfungskette deutlich über denen der besten Wettbewerber». Angesichts der aktuellen Markt- und Wettbewerbssituation seien die Kapazitäten deutlich zu hoch.


In einem Jahr abschliessen

DaimlerChrysler will in den nächsten zwölf Monaten den Stellenabbau über die Bühne bringen. Den Beschluss zur Stellenstreichung hatte am Mittwochabend der in Detroit tagende Vorstand gefasst. Der Arbeitsplatzabbau in der Mercedes Car Group soll ohne betriebsbedingte Kündigungen vollzogen werden, da ein Beschäftigungssicherungspakt besteht. Entlassungen darf es nicht geben, weil DaimlerChrysler im Juli vergangenen Jahres einen Beschäftigungssicherungspakt für die 160.000 DaimlerChrysler- Mitarbei ter in Deutschland bis zum Jahr 2012 abgeschlossen hat. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Erich Klemm drängte darauf, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten.

Unveränderter Ausblick

Durch die Entscheidung des DaimlerChrysler-Vorstands werden nach Angaben des Unternehmens Belastungen von 950 Millionen Euro entstehen. In die Sanierung von smart und Mercedes fliessen in diesem Jahr mehr als zwei Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2005 waren es bereits 1,1 Milliarden Euro. Der grösste Teil der Belastungen durch den jetzt angekündigten Stellenabbau soll durch ausserordentliche Beträge sowie durch Ergebnisverbesserungen im operativen Geschäft kompensiert werden. Der Ergebnisausblick für den DaimlerChrysler-Konzern im Jahr 2005 bleibe deshalb unverändert, hiess es. Die DaimlerChrysler-Aktie legte am Mittwoch an der Frankfurter Börse um 3,92 Prozent auf 45,65 Euro zu. Das war der höchste Kurs seit mehr als drei Jahren. (awp/mc/as)
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