DaimlerChrysler übertrifft Gewinnerwartung im vierten Quartal
Der operative Konzerngewinn (Operating Profit) legte zwischen Oktober und Dezember von 785 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,048 Milliarden Euro zu, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 925 Millionen Euro gerechnet.
Deutlich über den Analystenschätzungen
Der Konzernüberschuss erreichte im Quartal 966 Millionen Euro (Vj: 526) und lag deutlich über den Analystenschätzungen von 690 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg von 0,52 auf 0,95 Euro. Auch der Umsatz legte stärker als erwartet auf 41,454 (37,745) Milliarden Euro zu. Die Analysten hatten rund 40 Milliarden Euro erwartet. Von den erwarteten Gesamtkosten für den Mercedes-Stellenabbau in Höhe von 950 Millionen Euro verbuchte DaimlerChrysler bereits 570 Millionen Euro.
1,1 Milliarden Euro für smart-Sanierung
Im vollständigen Geschäftsjahr 2005 ging der bereinigte Operating Profit des Konzerns von 5,8 Milliarden Euro auf 5,2 Milliarden Euro zurück. Darin berücksichtigt sind die Kosten von 1,1 Milliarden Euro für die smart-Sanierung. Die Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 5 Milliarden Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente der Autokonzern im vorigen Jahr 2,846 Milliarden Euro (Vj: 2,466/Prognose: 2,42). Das Ergebnis je Aktie legte von 2,43 auf 2,80 Euro zu. Die Dividende soll unverändert bei 1,50 Euro liegen.
Kein konkreter Ergebnisausblick
Einen konkreten Ergebnisausblick für das laufende Jahr gab DaimlerChrysler wegen der geplanten Restrukturierungsmassnahmen in der Konzernverwaltung nicht. Das Unternehmen werde «erst zu einem späteren Zeitpunkt eine weitergehende Ergebnisprognose für das Jahr 2006 abgeben», hiess es in einer Mitteilung. Insgesamt gehe man aber von einer verbesserten Ertragslage aus. In den Folgejahren solle der operative Konzerngewinn dann «weiter kontinuierlich» gesteigert werden. Beim um Wechselkurseffekte bereinigten Umsatz wird 2006 ein geringfügiges Plus erwartet. Der Konzernabsatz wird nach derzeitigen Planungen voraussichtlich auf Vorjahresniveau stagnieren.
Wichtigste Sparte schrieb tiefrote Zahlen
Bei der wichtigsten Sparte Mercedes Car Group MCG (Mercedes-Benz, smart, Maybach) gab es vor allem wegen der angeschlagenen Trendmarke smart, der Kosten für den Stellenabbau und Aufwendungen für Qualitätsprobleme im Gesamtjahr operativ mit 505 Millionen Euro tiefrote Zahlen. Die Analysten hatten aber mit 700 Millionen Euro einen noch stärkeren Absturz erwartet. 2004 hatte die MCG noch 1,666 Milliarden Euro verdient. Im vierten Quartal lag die MCG auf der Nulllinie (1 Mio Euro/Vj: 20 Mio). Der Umsatz stieg zwischen Oktober und Dezember auf 14,64 (12,85) Milliarden Euro, im Gesamtjahr auf 50 (49,6) Milliarden Euro.
US-Tochter überraschte mit Gewinnanstieg
Die US-Tochter Chrysler überraschte im vierten Quartal mit einem Gewinnanstieg von 386 auf 428 Millionen Euro. Die Analysten hatten einen Rückgang auf 310 Millionen Euro erwartet. Im Geschäftsjahr 2005 verdiente Chrysler damit operativ 1,534 (1,427) Milliarden Euro (Prognose: 1,4 Mrd). Der Umsatz wurde 2005 leicht von 49,5 auf 50,1 Milliarden Euro verbessert, im Quartal von 12,7 auf 13,5 Milliarden Euro.
Ende der Boomzeiten in Sichtweite
Bei den von einem zyklischen Branchenverlauf gekennzeichneten Nutzfahrzeugen zeichnet sich das Ende der Boomzeiten ab. Der operative Gewinn der Sparte ging im vierten Quartal von 437 auf 357 Millionen Euro zurück (Prognose: 470 Mio). 2005 verdiente der Weltmarktführer insgesamt 2,093 Milliarden Euro und steuerte damit den Löwenanteil zum Konzerngewinn bei. 2004 hatte die Sparte ein Ergebnis von 1,332 Milliarden Euro erzielt. Der Quartalsumsatz lag bei 10,8 (9,9) Milliarden Euro im Gesamtjahr bei 40,6 (34,7) Milliarden Euro.
Finanzdienstleistungen mit Gewinnanstieg
Bei den Finanzdienstleistungen stieg der operative Gewinn im vierten Quartal von 145 auf 347 Millionen Euro. Im vollen Jahr kletterte das Ergebnis von 1,250 auf 1,468 Milliarden Euro. (awp/mc/ab)