DaimlerChrysler will mit Teilen der Verwaltung in Billiglohnländer

«Für die Betriebsbuchhaltung gibt es offizielle Überlegungen der Unternehmensseite, dass dafür auch Standorte in Tschechien oder Indien in Frage kommen könnten», wird Betriebsratschef Erich Klemm zitiert. Der Betriebsrat lehne eine Auslagerung strikt ab. «Wenn das Unternehmen eine neue Organisation schafft, die zu Personalüberhängen führt, darf man diese nicht dadurch verschärfen, dass Arbeiten nach aussen vergeben werden», sagte Klemm weiter. «Deshalb ist es für uns eine zentrale Frage, dass «Outsourcing» im Interessenausgleich ausgeschlossen wird.»


Sozialplan und Interessenausgleich
Die Unternehmensleitung von DaimlerChrysler verhandele seit zwei Monaten mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan und Interessenausgleich für die Neuordnung der Verwaltung. Um die Kosten zu senken und die Entscheidungsabläufe zu beschleunigen will der Autokonzern weltweit 6.000 Stellen streichen, d avon etwa 3.200 in Deutschland.


Grösstes Umstrukturierungsprogramm
Nach Klemms Ansicht ist das von DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche geplante Managementmodell das «grösste Umstrukturierungsprogramm, das es je in diesem Bereich gegeben hat». Mit der Umsetzung will der Konzern zum 1. August beginnen, 60 Prozent der Neuorganisation sollen noch 2006 realisiert werden. Doch der Betriebsratschef droht mit einem Veto: «Wir sagen: Ohne Interessenausgleich geht das nicht.» (awp/mc/gh)

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