Datacolor mit Halbjahresumsatz von 26,4 Mio. Franken

Der Nettoumsatz reduzierte sich um 29,9% auf 26,4 (VJ 37,7) Mio CHF. Der operative Verlust belief sich auf 3,3 (Vorjahr Gewinn: 1,9) Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein um 52,2% tieferer Reingewinn von 1,1 (2,3) Mio CHF. Dieser sei allerdings vom Verkauf des Immobilienportfolios mit 5,5 Mio CHF positiv beeinflusst, teilte die in der Farbmetrik tätige Gruppe am Dienstag mit.


Gewinn-Erwartungen nicht erfüllt
Das operative Ergebnis wurde zudem von Einmalkosten der nicht weitergeführten Geschäftstätigkeit und einem Einmalaufwand von 1,6 Mio CHF für die strukturelle und personelle Anpassung belastet. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Bank Vontobel beim Umsatz erfüllt, jedoch beim operativen Ergebnis und beim Reingewinn verfehlt. Diese hatte mit einem Umsatz von 26 Mio CHF, einem operativen Verlust von 2,0 Mio CHF und einem Reingewinn von 3,0 Mio CHF gerechnet.


Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs deutlich gespürt
Die Gruppe litt vor allem im Industriebereich unter dem wirtschaftlichen Abschwung. Hauptsächlich international tätige Textilproduzenten im asiatischen Raum hätten ihre Investitionsprogramme sistiert oder aufgeschoben, so Datacolor. Der Umsatz sank um 35,3% auf 20,0 Mio CHF.


Umsatz im Consumermarkt-Bereich gehalten
Im Consumermarkt erzielte das Unternehmen einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 6,4 Mio CHF und im auf- und ausgebaute Service- und Support-Bereich erhöhte sich dieser um 5,5% auf 6,7 Mio CHF.


Produktions-Verschiebungen von den USA nach China
Bis zum Ende des Geschäftsjahres schliesst Datacolor die Verlagerung der Produktion aus den USA nach China ab. Die dortigen Betriebs- und Produktionsstätte wurden im letzten August in Betrieb genommen. Die Entwicklung und Herstellung der wichtigen Farbsensoren verbleibe aber in den USA, heisst es. Von der Verlagerung verspricht sich das Unternehmen Einsparungen bei den Herstellkosten.


Gruppe weitgehend schuldenfrei
Die Bilanzsumme lag per Ende März bei 54,4 Mio CHF, wobei die flüssigen Mittel und Finanzanlagen 24% der Bilanzsumme entsprachen. Nach der Devestition des Immobilienportfolios sei die Gruppe nun weitgehend schuldenfrei und verfüge über eine Netto-Cash-Position von 13,2 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote lag bei 63%.


Mittelfrist-Ziele bestätigt
Für die Zukunft sieht sich Datacolor gut vorbereitet, um eine Erholung der Weltwirtschaft optimal zu nutzen. Die Gruppe verfügt gemäss eigenen Angaben über eine innovative Entwicklungs-Pipeline und eine attraktive Produktpalette. Die eingeleiteten Massnahmen im Rahmen der Ausrichtung der Datacolor auf die Anforderungen an ein selbstständiges, an der Börse kotiertes Unternehmen würden das Ergebnis ab dem zweiten Geschäftshalbjahr zudem positiv beeinflussen. Unter Voraussetzung einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Datacolor überzeugt, unterstützt durch gezielte Akquisitionen, mittelfristig die hohen Wachstums- und Renditeziele zu erreichen.


Umsatzverdopplung im Visier
Verwaltungsratspräsident Werner Dubach sagte im Dezember 2008, mittel- bis langfristig werde mehr als eine Umsatzverdoppelung angestrebt. In drei bis fünf Jahren solle vor allem über akquisitorisches Wachstum ein Umsatz von 200 Mio CHF erzielt werden, so Dubach damals. Dabei habe Datacolor bereits eine Reihe an Übernahmeobjekten im Blick. Das Unternehmen verfügte damals nach eigenen Angaben über 15 bis 20 Mio CHF an Barmittel, könne aber über Kredite auf weitere 70 Mio CHF zurückgreifen. Auch eine Kapitalerhöhung wollte der VRP nicht ausschliessen. (awp/mc/pg/04)

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