Datenschützer überprüfen Google-Dienst Buzz

Buzz ähnelt Diensten wie Twitter und Facebook. Nutzer können in Echtzeit Texte, Fotos, Links und Videos verbreiten. In den vergangenen Tagen war das Angebot wegen des laxen Umgangs mit Nutzerdaten in die Kritik geraten.


Google hat bereits auf Kritik reagiert
Buzz ist in das E-Mail-Postfach bei Google eingebunden. Die Kritik hatte sich hauptsächlich daran entzündet, dass das Unternehmen Kontakte, mit denen sich Nutzer besonders häufig per E-Mail und Chat austauschen, automatisch in den Kurzmeldungsdienst übernimmt. Das kann dazu führen, dass Anwender unabsichtlich persönliche Informationen über sich preisgeben. Nach Beschwerden nahm Google mehrere Änderungen vor und kündigte weitere «Optimierungen» an. Künftig übernimmt Buzz beispielsweise die Kontakte nicht automatisch, sondern schlägt sie lediglich vor.


Möglicher Verstoss gegen Abhörgesetze
In den USA reichte die nicht-kommerzielle Organisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) bei der Wettbewerbsbehörde FTC eine Beschwerde ein: Google versuche, die persönlichen und privaten Informationen der E-Mail-Nutzer über Buzz öffentlich zu machen. Das schwäche die Privatsphäre der Nutzer, widerspreche Googles Datenschutz-Politik und verstosse möglicherweise gegen Abhörgesetze.


Die kanadische Datenschutzbeauftragte untersucht den neuen Dienst ebenfalls. «Wir verstehen die öffentlichen Bedenken wegen Fragen der Privatsphäre im Zusammenhang mit Google Buzz», sagte eine Sprecherin der Behörde der kanadischen Rundfunkanstalt CBC. Man prüfe den Fall.


«Experiment»
Google bezeichnete Buzz in einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa als «Experiment». Man werde «Nutzer-Transparenz und Kontrolleinstellungen» verbessern und erwarte weitere Vorschläge von Nutzern und Datenschützern.


Bereits mit Street View in der Kritik
Der Suchmaschinenriese hat mit seiner Datenschutzpolitik mehrfach für Diskussionen gesorgt. Derzeit steht das Unternehmen vor allem in der Kritik, weil es für seinen Strassenkartendienst Street View Fotos von ganzen Strassenzügen veröffentlichen will. (awp/mc/pg/30)

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