Damit bestätigte er entsprechende Medienberichte vom gleichen Tag. Es sei geplant, das Münchner Beratungshaus mit der Strategieberatung von Deloitte zu fusionieren. «Roland Berger wird in Deloitte aufgenommen», sagte Plendl. «Finale Entscheidungen sind aber noch nicht gefallen.» Roland Berger bestätigte ebenfalls, dass es Gespräche zwischen beiden Häusern gibt. Die Partner der Firmen würden Mitte Dezember beraten und über die Pläne entscheiden. Zu Einzelheiten wollte sich das Unternehmen aber nicht äussern.
«Einzigartige Wachstumschancen»
«Die Fusion eröffnet für beide Unternehmen einzigartige Wachstumschancen», sagte Plendl. Das neue Unternehmen werde nach derzeitigen Zahlen einen Jahresumsatz von umgerechnet rund 2 Milliarden Euro erwirtschaften und solle unter dem Namen Roland Berger Deloitte Strategy Consultants (RBDSC) firmieren. Laut «Manager Magazin» sollen die Berger-Partner ihre Anteile an Deloitte verkaufen und anschliessend Anteile der jeweiligen nationalen Deloitte- Gesellschaften zeichnen. Plendl wollte sich dazu nicht äussern.
Martin Wittig für Spitze vorgesehen
Damit würde nach dem Abschied von Firmengrüner Roland Berger Mitte des Jahres das Unternehmen nun auch seine Eigenständigkeit verlieren. Roland Berger machte 2009 rund 650 Millionen Euro und beschäftigt weltweit etwa 2.000 Mitarbeiter. Wie viele Menschen künftig bei RBDSC arbeiten werden, werde derzeit noch verhandelt, sagte Plendl. Die Initiative zu dem Deal sei von beiden Häusern ausgegangen. Den Medienberichten zufolge sei der bisherige Roland-Berger-Chef Martin Wittig für die Spitze des neuen Beratungsriesen vorgesehen. Wie zu den rechtlichen Details wollte sich Plendl auch zu Personalien nicht äussern. Die Partner von Roland Berger müssten dem Deal noch mit einer Zustimmungsquote von 75 Prozent zustimmen.
Roland Berger hat sich zurückgezogen
Roland Berger hatte sich im Juli endgültig aus dem Tagesgeschäft der Firma zurückzugezogen und seinen Posten als Aufsichtsratschef verlassen. Er hatte die Firma 1967 in München gegründet und sich zwischenzeitlich von der Mehrheit getrennt. 1998 kaufte er das Unternehmen von der Deutschen Bank zurück, die Ende der 80er Jahre die Mehrheit an der Unternehmensberatung übernommen hatte. Nach dem Rückkauf übertrug Berger die Anteile an gleichberechtigte Partner. 2003 zog sich Berger vom Chefposten zurück und wechselte an die Spitze des Aufsichtsrates. (awp/mc/ss/31)