Denner: Schoggi-Streit beigelegt – Cailler-Schokolade wieder im Sortiment
Begonnen hat alles im Frühling 2006 mit der vom Stararchitekten Jean Nouvel entworfenen Verpackung für die Cailler-Schoggi. Mit deren Lancierung erhöhte Nestlé gleichzeitig den Abgabepreis, den Denner für die süsse Ware zu bezahlen hat.
«Ungerechtfertigte» Preiserhöhungen
Das lehnte der Discounter ab. Die «ungerechtfertigten» Preiserhöhungen – von einem Aufschlag von 8 Prozent war die Rede – würden nicht hingenommen. Weil Denner nicht mehr zahlen wollte, lieferte Cailler fortan nicht mehr. Denner-Chef Philippe Caydoul nannte den Cailler-Relaunch einen «Marketing-Gag», der «einen Haufen unnötiger Verpackung» produziere.
Kundschaft es ähnlich
Die Kundschaft sah dies ähnlich, was Cailler einen dramatischen Absatzeinbruch bescherte und Nestlé-Schweiz-Chefin Nelly Wenger den Kopf kostete. Offiziell trat sie Mitte Dezember 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Nestlé-Führung brach Design-Übung ab
Die Nestlé-Führung brach danach die Design-Übung ab und kehrte kurz vor Ostern 2007 bei der Cailler-Verpackung zum Altbewährten zurück; statt aufwendiger PET-Verpackung kam wieder Papier und Karton um die Schokolade.
Verhandlungen mit Denner
Gleichzeitig verhandelte Nestlé mit Denner, der für Cailler ein wichtiger Absatzkanal darstellt. Nun kam es nach einem über einjährigen Belieferungsstopp zu einer Einigung, wie Denner am Montag mitteilte. Beide Parteien seien sehr erfreut, dass die Differenzen bereinigt werden konnten.
Neu führt Denner acht Cailler Schokoladen
Neu führt Denner acht verschiedene Cailler Schokolade-Varianten im Sortiment. Das sind sechs weniger als vor dem Streit. Die Preise bleiben praktisch unverändert, bei einzelnen Tafeln wurden sie zur Vereinheitlichung leicht angehoben.
«Wir haben uns gefunden»
Über die Details der Einigung schweigen sich Denner und Nestlé aus. «Wir haben uns gefunden», sagte Denner-Sprecherin Anita Daeppen auf Anfrage, zu welchen Konditionen werde nicht kommuniziert. (awp/mc/gh)