Der internationale Währungsmarkt ist der grösste und liquideste Markt der Welt. Täglich werden rund 2.000 Milliarden US-Dollar umgesetzt, davon etwa 650 Milliarden USD allein im Kassahandel, der Rest am Terminmarkt und über Swapgeschäfte. Zum Vergleich: An der Wall Street beträgt das Handelsvolumen (Nasdaq und NYSE zusammen gerechnet) im Monat nur etwa 1.200 Milliarden US-Dollar. Selbst kleine Veränderungen der Wechselkurse können grosse Auswirkungen auf die Aktien- und Rentenmärkte sowie die Volkswirtschaften rund um den Globus haben. Internationale Banken nutzen die Kurschwankungen im Währungsmarkt seit Jahrzehenten zur Spekulation. Mittlerweile hat sich der private Devisenhandel als eigene Assetklasse etabliert. Marktforscher sagen dem Bereich hohe Wachstumspotentiale voraus.
Dynamik des Währungsmarktes
Was aber macht den Handel mit Währungen für Spekulanten so attraktiv? Wolfgang Stobbe, Vorstand von Deutschlands Marktführer FXdirekt Bank, sieht die Gründe vor allem in den Gewinnchancen und der Transparenz des Marktes: «Der Devisenhandel ist von einer ungeheuren Dynamik geprägt. In wenigen Minuten können sich die Verhältnisse entscheidend ändern und das übt auf viele Anleger einen grossen Reiz aus. Gleichzeitig ist die Transparenz und damit auch die Ehrlichkeit sehr hoch. Der Euro lässt sich kaum manipulieren. Darüber hinaus können Privatkunden heutzutage mit Hilfe einer professionellen Handelssoftware ihre Aufträge in Sekundenbruchteilen am Markt zu platzieren».
Der Reiz des Hebels
Ein weiterer Reiz liegt in der Hebelwirkung. Beim Devisenhandel handelt es sich um ein «Margingeschäft»: Der Kunde hinterlegt auf seinem Devisenkonto eine bestimmte Geldsumme, die als Sicherheitsleistung («Margin») fungiert. Vereinfacht ausgedrückt kann der Kunde durch diesen Hebel eine wesentlich höhere Geldsumme am Markt bewegen, als sein tatsächlich eingesetztes Kapital beträgt. Je nachdem, wie hoch der Hebel gewählt wird, werden die Gewinn- und Verlustmöglichkeiten grösser. Im Devisenhandel dreht sich daher alles um die letzte Nachkommastelle der Kursnotierung, den so genannten Pip. Obwohl es hierbei scheinbar nur um kleine Änderungen geht, wirken sich diese durch den Hebel überproportional in Geld aus. Kommt es zu schnellen Kursbewegungen, sind Gewinne in zweistelliger Prozenthöhe binnen weniger Minuten keine Seltenheit.
Worauf Einsteiger achten sollten
Wo hohe Gewinne locken, ist folglich auch das Risiko entsprechend gross, wenngleich beim Handel mit Devisen theoretisch keine Nachschusspflicht («Margin-Call») wie bei Futures besteht. Dafür sorgt der so genannte «Margin-Watcher», der bei Unterschreiten eines gewissen Levels alle Position automatisch liquidiert. Einsteiger sollten darauf achten, am Anfang nicht mit zu grossen Hebeln zu starten und sich langsam mit der Materie vertraut machen. Hebel von 100 oder 200, wie Sie teilweise Anfängern angeboten werden, sollten in der Startphase vermieden werden. Einsteiger sollten zudem die Möglichkeit der Anbieter, zunächst ein Demokonto zu eröffnen, wahrnehmen, um erste Erafhrungen zu sammeln. Ausserdem lohnt die Frage, welche Zusatzleistungen der Anbieter offeriert. Denn gerade bei den Services wie Kundenbetreuung oder Research ergeben sich häufig grosse Unterschiede.
(FXdirekt/mc/hfu)