Der Trend zur Internationalisierung der Chefetagen

Schon heute sind rund 60% der Manager der am SMI kotierten Unternehmen ausländischer Herkunft. Der Trend zur Internationalisierung werde sich in Zukunft noch deutlich verstärken, gab sich Guido Schilling an der Medienkonferenz überzeugt.


40 Prozent ohne Schweizer Pass
Die Untersuchung der Geschäftsleitungen der 100 grössten Schweizer Firmen zeigt, dass die Globalisierung auch vor den Schweizer Chefetagen nicht Halt macht. So haben von den untersuchten Unternehmen rund 30% einen ausländischen CEO. Werden die SMI-Unternehmen gesondert betrachtet, erhöht sich der Anteil auf 50%. Gesamthaft besitzen 40% aller Geschäftsleitungsmitglieder keinen Schweizer Pass. Bei den am SMI kotierten Unternehmen liegt dieser Anteil gar bei 60%.


Branchenspezifisches Fachwissen fehlt
Hauptgrund für die zunehmende Internationalisierung sieht Schilling im Mangel an ausreichend qualifizierten Führungskräften in der kleinräumigen Schweiz. Heute sei nicht nur Führungserfahrung sondern auch branchenspezifisches Fachwissen gefragt, erklärt Schilling. Dies sei in der Schweiz oft nicht zu finden, weshalb Unternehmen im nahen Ausland – sprachbedingt vor allem in Deutschland und Frankreich – nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Die Unternehmen fühlten sich zudem nicht mehr verpflichtet einen Schweizer an die Spitze zu stellen, da immer mehr Firmen im Heimmarkt nur noch einen geringen Anteil ihrer Wertschöpfung erwirtschaften.


Dünne Luft für Frauen
Nach wie vor dünn ist die Luft für Frauen auf der Teppichetage. Nur gerade 3% der Geschäftsleitungsmitglieder sind Frauen. Schilling erwartet jedoch, dass sich dieser Anteil in Zukunft markant vergrössern wird. Diverse Ernennungen von Frauen in Spitzenpositionen im laufenden Jahr würden diese Erwartung bestätigen.


Das Profil des Managers
Untersucht wurde neben Herkunft und Geschlecht auch Alter und Erfahrung sowie die Ausbildung der Geschäftsleitungsmitglieder. Demnach ist der typische Manager männlich, 51 Jahre alt und verfügt über mindestens einen Hochschulabschluss. Ausserdem ist er seit 5 Jahren in der Geschäftsleitung vertreten und vor seiner Berufung schon viele Jahre im Unternehmen tätig gewesen. (awp/mc/th)

Schreibe einen Kommentar