Detailhandelsumsätze Februar leiden unter sinkender Konsumstimmung
Letztmals waren die Detailhandelsumsätze im November rückläufig gewesen. Allerdings zählte der Februar einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat (Schaltjahr). Um diesen Effekt bereinigt blieben die realen Umsätze laut BFS auf dem Niveau des Vorjahres (+0,2%). Im Ausverkaufsmonat Januar waren die Detailhandelsumsätze noch um 1,9% gestiegen, real betrug die Zunahme 1,2%.
Alle Umsätze nominal rückläufig
Die nominalen Umsätze gingen im Februar 2009 in allen drei Hauptwarengruppen zurück. Das grösste Umsatzminus gegenüber Februar 2008 verbuchte die Gruppe «Bekleidung, Schuhe» (-11,7%), gefolgt von «Übrige Gruppen» (-2,6%) und «Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren» (-0,2%).
Sparen an der «persönlichen Ausstattung»
Die grösste nominale Umsatzabnahme gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat registrierte im Februar 2009 die Warengruppe «Persönliche Ausstattung» (-13,7%), gefolgt von «Bekleidung, Schuhe» (-11,7%) und «Do-it-yourself, Freizeit» (-10%). Den Umsatz steigern konnten hingegen die Warengruppen «Küche, Haushalt» (+3,7%), «Unterhaltungs- und Büroelektronik» (+1,5%) sowie «Nahrungsmittel» (+0,5%).
Im Branchenvergleich schnitten einzig der «Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln» (+1,5%) und der «Detailhandel mit Waren verschiedener Art» (+0,2%) positiv ab. Die grösste nominale Umsatzeinbusse verzeichnete die «Reparatur von Gebrauchsgütern» (-10,1%) gegenüber Februar 2008. Es folgen der «Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren» (-7,8%) und der «Detailhandel nicht in Verkaufsräumen» (-7,6%).
Wirtschaftszahlen und Arbeitslosigkeit drücken auf Konsumlaune
«Die neuesten Zahlen passen zu der Stimmung im Konsum, die sich zunehmend senkt,» sagte Ökonom Martin Straub, Experte für Privatkonsum der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die anhaltend schlechten Wirtschaftszahlen und die steigende Arbeitslosigkeit drückten auf die Konsumlaune, was sich wiederum auf den Detailhandel auswirke, so Straub weiter.
Konsum dürfte sich erst im nächsten Jahr erholen
Das KOF rechnet damit, dass sich die Konsumausgaben im Detailhandel im laufenden Jahr weiter verlangsamen werden. Konkret bedeutet dies, dass die Detailhandels-Umsätze in den kommenden Monaten leicht abnehmen könnten. In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs werde primär auf langlebige Güter wie Unterhaltungselektronik und Wohnungseinrichtung verzichtet. Straub erwartet, dass sich der Konsum erst im nächsten Jahr erholen werde. (awp/mc/pg/14)