Knapp 63% aller Verdachtsmeldungen wurden aufgrund von internen Erhebungen der Finanzintermediäre erstattet. Die anderen Meldegründe waren in 46 Fällen Rechtshilfeersuchen und in 41 Fällen Verfahren wegen vermuteter Verstösse gegen das Sorfaltspflichtgesetz im Fürstentum selbst, wie die FIU am Mittwoch mitteilte. 12 der 15 in Liechtenstein tätigen Banken meldeten einen oder mehrere Verdachtsfälle. Weitere Meldungen erstatteten 44 der 395 zugelassenen Treuhänder.
«Zero-Tolerance»-Politik
Die markante Zunahme der Verdachtsmitteilungen sei auf eine konsequente Gesetzgebung, die Sensibilisierung des Finanzplatzes durch eine «Zero-Tolerance»-Politik und nicht zuletzt auf ein sehr effizientes Meldesystem zurückzuführen, sagte der Liechtensteiner Regierungschef Klaus Tschütscher am Mittwoch in Vaduz. Das Meldesystem wurde letztes Jahr durch die Umsetzung der dritten EU-Geldwäscherei-Richtlinie ausgedehnt. Zudem wurde der Vortatenkatalog zur Geldwäscherei und zur Terrorismusfinanzierung erweitert.
Anpassung an internationale Standards
FIU-Leiter René Brülhardt sagte, die Missbrauchsbekämpfung auf dem Finanzplatz Liechtenstein sei grundsätzlich gut verankert. Es sei jedoch zwingend, die laufende Anpassung an internationale Standards weiterzuführen. (awp/mc/pg/21)