«Die Deutsche Bank hat die Postbank bereits im Sack», zitiert das Blatt einen Insider. Die Deutsche Bank, die derzeit rund 30 Prozent der Postbank hält, hat den Postbank-Aktionären das gesetzliche Minimum von 25 Euro je Aktie geboten. Bis Ende vergangener Woche hatten nur sehr wenige das Angebot angenommen – das Pflichtangebot an die Deutsche Post vor einem Jahr hatte bei 45 Euro pro Aktie gelegen.
Mehrheitsübernahme noch vor Jahresende geplant
Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hatte angekündigt, die Mehrheit an der Postbank noch vor Ende des Jahres übernehmen zu wollen und das Bonner Institut bis dahin in sein Haus einzugliedern. Doch laut «FTD» ist er dabei nicht auf die Aktionäre angewiesen. Wenn nicht genug Anleger ihre Anteile an die Deutsche Bank verkauften, könne die Bank immer noch die Übernahme des verbleibenden 39,5 Prozent-Anteils der Post an der Postbank vorziehen. Diese Anteile soll die Deutsche Bank nach bisheriger Vereinbarung bis 2012 teils per Wandelanleihe, teils per Option übernehmen.
Anteilseigner drohen mit Klagen &
Laut der Zeitung drohen der Deutschen Bank bei einer Änderung der Strategie jedoch Klagen, etwa von der europäischen Aktionärsvertretung Deminor. Auch die Beteiligungsgesellschaft Effecten Spiegel, ein Postbank-Aktionär, hat bereits rechtliche Schritte angekündigt, weil ihrer Ansicht nach die Deutsche Bank den anderen Anteilseignern ausser der Post das gleiche Angebot zum gleichen Zeitpunkt hätte machen müssen. (awp/mc/ps/05)