Das Magazin «Der Spiegel» hatte über entsprechende Vorwürfe der Mailänder Staatsanwaltschaft gegen die Deutsche Bank und drei ihrer Manager berichtet
«Falschmeldungen verbreitet»
Dem Bericht zufolge verdächtigt die Mailänder Staatsanwaltschaft die Deutsche Bank und vier weitere Kreditinstitute, durch Bondemissionen den Börsenkurs manipuliert zu haben. Drei Manager der Deutschen Bank hätten im Zusammenhang mit der Auflage einer 350-Millionen-Euro-Anleihe «Falschmeldungen verbreitet», berichtete der «Spiegel» unter Berufung auf einen 13-seitigen Ermittlungsbericht der Strafverfolgungsbehörde.
«Einen beachtlichen Gewinn gezogen»
Aus dem «gesetzwidrigen Verhalten» ihrer Mitarbeiter hätten die Banken «einen beachtlichen Gewinn gezogen», zitiert das Magazin die Staatsanwälte weiter. Die «Falschmeldungen» seien in der Lage gewesen, eine «merkliche Preisveränderung für die an der Börse von Mailand notierten Wertpapiere von Parmalat sowie für die Bonds herbeizuführen». Unter anderem soll ein Mitarbeiter der Deutschen Bank den früheren Parmalat-Finanzchef Alberto Ferrari in einer e-Mail aufgefordert haben, die geplante Neuemission im Halbjahresbericht zum 30. Juni 2003 zu verschweigen. Die Anleihe war am 29. September 2003 begeben worden. Parmalat hatte wenig später Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Die italienische Nachrichtenagentur Radiocor hatte im vergangenen Monat berichtet, die Mailänder Staatsanwaltschaft habe ihren Bericht abgeschlossen. Die Ermittlungen hätten sich gegen die Deutsche Bank, Citigroup , UBS AG , Morgan Stanley und die Banca-Intesa-Tochter Nextra gerichtet. (awp/mc/gh)