Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte zuletzt bereits von möglichen Renditen von mindestens 20 Prozent gepsprochen. Dem «Handelsblatt» sagte Ackermann nun: «25 Prozent Eigenkapitalrendite ist lange Zeit das gewesen, was die Besten der Welt erreicht haben. In der Krise ist das natürlich schwerer geworden. Aber einige Banken haben diese Richtgrösse im ersten Quartal dieses Jahres wieder erreicht oder sind ihr zumindest sehr nahe gekommen.» Mit Blick auf die für Dienstag vorgesehenen eigenen Zahlen fügte er hinzu: «Man kann es im Geschäftsleben nicht mit Absicht gemächlicher angehen lassen, nur damit alle mitkommen.»
Zu wenig aus Krise gelernt?
Für diese Zielsetzung wurde Ackermann zuletzt von zahlreichen Politikern hart kritisiert. «Ackermann trägt eine Mitverantwortung für die Verfolgung überzogener Renditeziele», sagt der SPD-Fraktionsvize Joachim Poss gegenüber dem «Handesblatt». Das habe zusammen mit Fehlanreizen in der Managervergütung in diese Krise geführt. «Wenn Ackermann jetzt einfach bei dieser Sichtweise bleibt, zeigt dies, dass er aus dieser schweren Krise zu wenig gelernt hat. Als wichtiger Repräsentant der deutschen Kreditwirtschaft ist er damit nicht länger geeignet?, sagte Poss und forderte den Rücktritt des Bankchefs. Auch Otto Bernhardt, finanzpolitischer Sprecher der Union, bezeichnete das Ziel als «falsches Signal». (awp/mc/ps/02)