Deutsche Bank erwirbt Postbank-Anteile – Sperrminorität gesichert

Dies gab die Deutsche Bank am Mittwoch bekannt. Damit kann die grösste deutsche Bank zum Beispiel Beschlüsse bei einer Hauptversammlung blockieren. Die geplante Übernahme der Postbank-Anteile der Post läuft wie geplant ab. Die im Januar zwischen Post und Deutscher Bank vereinbarten Transaktionen seien am Mittwoch abgeschlossen worden, teilte die Post in Bonn mit. Das Bundeskartellamt hatte bereits am vergangenen Donnerstag grünes Licht für einen schrittweisen Mehrheitserwerb erteilt, wie ein Sprecher am Mittwoch bestätigte.


Staat indirekt an der Deutschen Bank beteiligt
Die Deutsche Bank erwirbt in einem ersten Schritt 22,9 Prozent der Anteile (50 Millionen Postbank-Aktien) an der Post-Tochter. Im Gegenzug beteiligt sich die Deutsche Post mit rund 8 Prozent (rund 50 Millionen Aktien aus Sachkapitalerhöhung) als Grossaktionär bei der Deutschen Bank. Damit wird der Staat indirekt an dem Frankfurter Geldinstitut beteiligt, da ihm nach wie vor über die KfW-Gruppe rund 30 Prozent der Anteile der Post gehören.


Pflichtumtauschanleihe der Post gezeichnet
Im Rahmen der gesamten abgeschlossenen Transaktion hat die Deutsche Bank in einer zweiten Tranche eine Pflichtumtauschanleihe der Post zu 100 Prozent gezeichnet. Sie soll nach Ablauf von drei Jahren vollständig in 27,4 Prozent der Postbank-Aktien (60 Millionen Aktien) getauscht werden. Damit entfielen dann auf die Deutsche Bank 50,3 Prozent der Post-Anteile der Postbank – plus der 2,1 Prozent, die sie bereits am Markt gekauft hat. Ausserdem hat die Deutsche Bank Optionen zum Kauf der restlichen Anteile der Post von 12,1 Prozent.


Vorzeitige Barmittel für die Post
Das Volumen der ersten beiden Tranchen liege wie im Januar vereinbart bei 3,8 Milliarden Euro, teilte die Post mit. Allerdings habe die Post zusätzlich zu den schon im Januar übertragenen 3,1 Milliarden Euro bereits jetzt weitere 1,1 Milliarden Euro an Barmitteln erhalten. Die Differenz zu den ursprünglich erwarteten liquiden Mitteln – 700 Millionen Euro – sei auf «Kurssicherungsmassnahmen» zurückzuführen. Der Barwert der gesamten Transaktion liege unverändert bei 4,9 Milliarden Euro.


Die Aktien, die die Deutsche Post vom Branchenprimus übernommen hat, seien über Kurssicherungsmechanismen im Wert teilweise abgesichert, teilte die Post mit. Über die eine Hälfte dieser Aktien könne die Post ab Ende April frei verfügen, die andere sei ab Mitte Juni veräusserbar. Für einen Verkauf seien «marktschonende Mechanismen» vereinbart worden. (awp/mc/pg/27)

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