Deutsche Bank in Joint Venture für bislang grössten Scharia-konformen Infrastrukturfonds
von Gérard Al-Fil
Der Infrastructure and Growth Capital Fund (ICGF) ist mit einer Mindesteinlage von 10 Millionen Dollar nicht für den Retail Markt bestimmt, sondern für institutionelle Anleger und Family Offices. Die Zielrendite (IRR) des ICGF liegt bei 20% p. a. Der Fonds hat einen Zeithorizont von 10 Jahren.
«Investitionsbedarf von 630 Mrd. Dollar»
Mit dem Joint Venture wollen die drei Finanzinstitute dem Privatsektor ein Finanzierungsinstrument zur Verfügung stellen, das den hohen Bedarf an Investitionen in den Bereichen Energie, Verkehr und Gesundheit in der Zielregion abdeckt, die Nordafrika, Nahost, den Iran und Indien einschliesst. Laut Ricardo Honegger, Managing Director und Head of Global Markets Middle East and North Africa bei der Deutschen Bank im Dubai International Financial Centre (DIFC), seien in der Region binnen der kommenden 5 bis 10 Jahre Infrastrukturinvestitionen in Höhe von 630 Mrd. Dollar notwendig, um das Niveau der einzelnen Volkswirtschaften zu halten oder zu verbessern.
Zinsen verboten, Gewinne erlaubt
Der Fonds basiert auf der koranischen Rechtsprechung (Scharia), d. h. er investiert nicht in Institute des konventionellen Finanzsektors sowie in Unternehmen der Enterntainment-, Verteidigungs-, Alkohol- und Tabakindustrie. «Aufgrund unserer Erfahrung im Islamic Finance gepaart mit der Expertise der Deutschen Bank und Abraaj Capital bei Projektfinanzierungen/Private Equity sind wir vom Erfolg des ICGF überzeugt.», sagt Scheich Salman Al Khalifa, Managing Director der Ithmaar Bank in Bahrain. Ithmaar kontrolliert zahlreiche islamische Banken, u. a. zu 100% die Feisal Private Bank in Genf.
«Projekte im Irak noch zu riskant»
Unter den konkreten Projekten, die das Fonds-Konsortium bereits ausgewählt hat befinden sich u. a. drei in Ägypten, zwei in Marokko und eines in Jordanien. Obgleich der Irak Potential biete seien dort aufgrund von Risiko-Überlegegungen noch keine Engagements geplant, so Mustafa Abdel-Wadood, Managing Director bei Abraaj Capital auf der Medienkonferenz in Dubai.