Dazu wollten sich beide Seite nicht weiter äussern. Die Deutsche Bank hatte die Buchprüfung bis Mitte September abschliessen wollen, bis Mitte Oktober soll dann letztlich über den Einstieg entschieden werden. Zuerst geht es um eine Minderheitsbeteiligung. Dass am Ende aber die komplette Übernahme steht, gilt als offenes Geheimnis. Laut dem Magazin «Focus» will die Deutsche Bank im ersten Schritt 45 Prozent übernehmen und 2011 dann alle Anteile. In Finanzkreisen wird die Beteiligungshöhe als realistisch erachtet, der Zeitpunkt der Komplettübernahme wird indes als Spekulation abgetan.
Investmentbank vor Verkauf
Bislang deuten alle Zeichen darauf hin, dass die Deutsche Bank rasch bei Sal. Oppenheim einsteigt. Sie ist mit den Luxemburgern bereits eine strategische Partnerschaft eingegangen und hat den Familiengesellschaftern mit einem Kredit über 300 Millionen Euro ermöglicht, die dünne Kapitalbasis aufzubessern. Bei Sal. Oppenheim hatten Fehlspekulationen unter anderem beim Handels- und Touristikkonzern Arcandor gepaart mit Belastungen durch die Finanzkrise im vergangenen Jahr zum ersten Verlust seit Kriegsende geführt. Die Gesellschafter mussten bereits im Dezember 200 Millionen Euro zuschiessen.
Schleppendes Privatkundengeschäft ankurbeln
Die Deutsche Bank will durch den Einstieg insbesondere ihr schleppend laufendes Geschäft mit vermögenden Privatkunden ankurbeln. Sal. Oppenheim gilt hier als eine der feinsten Adressen. Das Interesse am zweiten Standbein Investmentbanking hält sich dagegen in Grenzen, ist die Deutsche Bank doch selbst stark in dem Bereich. Die italienische Mediobanca hat sich bereits aus der Deckung gewagt und Interesse angemeldet. Hier laufen nach Informationen aus Finanzkreisen auch schon Gespräche. Als weitere Namen kursieren mittlerweile Macquarie und Barclays . Es wird damit gerechnet, dass der Verkauf des Investmentbankings und der Einstieg der Deutschen Bank in enger zeitlicher Taktung erfolgen.&(awp/mc/ps/13)