Deutsche Bank nach Fondsschliessung eine Milliarde Euro weniger wert
Die Aktie erholte sich etwas, nachdem die Bank einigen Anlegern im Fall von Wertverlusten des Fonds Entgegenkommen signalisiert hatte. Das Papier legte um 1,13 Prozent auf 82,21 Euro zu, nachdem der Kurs mehrere Tage in Folge deutlich gefallen war.
Aktie reagierte übertrieben
«Die Aktie hat übertrieben auf die Probleme mit dem Immobilienfonds reagiert und seit Dienstag mehr als eine Milliarde Euro Marktkapitalisierung verloren», sagte Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland-Pfalz. «Durch das Entgegenkommen der Bank kommt jetzt wieder etwas Ruhe rein.»
Schliessung stiess auf harsche Kritik
Die Deutsche Bank will Privatanlegern, die in den vergangenen zwei Jahren Anteile gekauft hatten, gegebenenfalls einen Ausgleich zahlen, nannte aber bisher keine Details. Eine Stützung des Fonds aus Eigenmitteln wurde nicht angekündigt. Der offene Immobilienfonds «Grundbesitz-Invest» ist bis zu einer Neubewertung des Immobilienbestands Anfang Februar geschlossen; Anteile können weder erworben noch verkauft werden. Die historisch einmalige Schliessung eines solchen Fonds war auf harsche Kritik bei Anlegerschützern und Politikern gestossen.
Mehr Transparenz gefordert
Der Fraktionsvize der FDP im Bundestag, Carl-Ludwig Thiele, hält das Einlenken der Deutschen Bank für nicht ausreichend. Der Politiker forderte im Südwestrundfunk (SWR) von dem Finanzinstitut mehr Transparenz und schloss auch gesetzliche Massnahmen nicht aus. (awp/mc/ab)