Deutsche Bank schaut Sal. Oppenheim etwas länger in die Bücher
Bis Mitte Oktober solle dann über einen Abschluss befunden werden. «Den bisherigen Verlauf der Due Dilligence können wir als positiv bezeichnen», sagte der Sprecher. Branchenbeobachter hatten erwartet, dass die Deutsche Bank schon Ende August alle notwendigen Daten für eine Entscheidung im Falle Sal. Oppenheim zusammen hat, war sie mit ihren Einstiegsplänen doch früh an die Öffentlichkeit gegangen. Am Donnerstag hatten die «Fuchs Briefe» die Frage aufgeworfen, ob die Deutsche Bank das Interesse an der Luxemburger Privatbank verloren habe. «Der Artikel ist frei erfunden», sagte der Sprecher.
Zeichen für Einstieg
Die Deutsche Bank hatte bereits vor zwei Wochen ein starkes Zeichen in Richtung Einstieg gesetzt. Sie ermöglichte den Familiengesellschaftern mit einem Kredit über 300 Millionen Euro, die dünne Kapitalbasis der Privatbank aufzubessern. Anfang August hatten die beiden Institute eine «strategische Partnerschaft» vereinbart, in deren Zuge sich der heimische Branchenprimus zunächst mit einem Minderheitsanteil an dem Traditionshaus Sal. Oppenheim beteiligen will. Auf Sicht strebt er aber die Kontrolle an.
Ankurbelung des Geschäfts mit vermögenden Privatkunden
Die Deutsche Bank will durch den Einstieg insbesondere ihr schleppend laufendes Geschäft mit vermögenden Privatkunden ankurbeln. Sal. Oppenheim gilt hier als eine der feinsten Adressen. Das Interesse am zweiten Standbein Investmentbanking hält sich dagegen in Grenzen, ist die Deutsche Bank doch selbst stark in dem Bereich. Es gibt bereits erste Interessenten für die Sparte. (awp/mc/ps/11)