Deutsche Bank setzt auf starke Kapitalbasis
Dies geht aus der Präsentation für eine Investorenkonferenz in London hervor. Im Branchenvergleich ist der deutsche Branchenprimus damit komfortabel unterwegs. Im Branchenvergleich ist der deutsche Branchenprimus damit komfortabel unterwegs. Erst am Dienstag hatte die Deutsche Bank Gerüchte über eine nötige Kapitalerhöhung zerstreut: Zum Ende des dritten Quartals habe die Kernkapitalquote – also das Verhältnis vom Eigenkapital zu den nach Risiko gewichteten Vermögenswerten – bereits bei rund zehn Prozent gelegen, teilte das Institut mit.
Kein frisches Kapital notwendig
Die Bank brauche folglich kein frisches Kapital. Lediglich im Zusammenhang mit dem Einstieg bei der Postbank musste sich die Deutsche Bank im vergangenen Monat am Markt 2,2 Milliarden Euro frisches Geld am Markt besorgen. Viele Wettbewerber hatten in den letzten Monaten dagegen zu Kapitalmassnahmen greifen müssen, um ihre Bilanz aufzupäppeln. Die Aktie der Deutschen Bank konnte von diesen Nachrichten und der Bekanntgabe der konzertierten Leitzinssenkung nur kurzfristig profitieren. Zuletzt lag das Papier in einem schwachen Markt 5,45 Prozent im Minus bei 41,20 Euro.
Neue Privatkundenziele
Dem derzeit wegen der Kreditkrise schwächelnden Investmentbanking will die Deutsche Bank mit einem starken Privatkundengeschäft begegnen und hat sich für die nächsten Jahre in diesem Bereich ehrgeizige Ziele gesetzt. Ohne Berücksichtigung von Zukäufen soll sich der Vorsteuergewinn der Sparte bis 2012 gegenüber dem letzten Jahr auf rund zwei Milliarden Euro fast verdoppeln. Die Erträge sollen sich von knapp 5,8 Milliarden Euro in 2007 auf mehr als 8 Milliarden Euro verbessern. Beim Kosten-Ertrags-Verhältnis stellt die Deutsche Bank bis 2012 einen Wert unter 65 Prozent in Aussicht.
Kein Kommentar zum Investmentbanking
Zum Investmentbanking des eigenen Hauses äusserte sich Ackermann am Mittwoch nicht, sieht auf die gesamte Branche in diesem Geschäft aber schwere Zeiten zukommen. Allein im laufenden Jahr rechnet die Deutsche Bank bei den 15 grössten Banken mit einem Einbruch der Kernerträge im Handelsgeschäft um rund 19 Prozent auf 110 Milliarden Euro. Den Marktanteil der Deutschen Bank bezifferte er auf aktuell etwa zehn Prozent. Vor allem das Aktiengeschäft dürfte stark schrumpfen. Für das kommende Jahr sagte er eine Stabilisierung auf diesem niedrigeren Niveau voraus: Dann sei branchenweit mit Erträgen von 112 Milliarden Euro zu rechnen.
Deutsche Bank «relative Gewinnerin» der Krise
Einen Ausblick für die Bankenbranche wollte Ackermann vor dem Hintergrund der anhaltenden Marktturbulenzen nicht geben: Dies sei schwierig, sagte er. Zu erkennen sei aber der Trend zu niedrigeren Abschreibungen. Die Deutsche Bank sieht Ackermann weiterhin als «relative Gewinnerin» der Krise. (awp/mc/ps/27)