Deutsche Bank verdient 2005 wie erwartet deutlich mehr

Dies teilte die grösste deutsche Bank am Donnerstag in Frankfurt mit.Von dpa-AFX befragte Experten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 3,82 Milliarden Euro gerechnet. Vor Steuern verdiente die Bank mit 6,4 (Prognose: 6,39) 58 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die um Sondereffekte bereinigte Eigenkapitalrendite vor Steuern stieg auf 26 (Vorjahr 18) Prozent und lag damit wie von Experten erwartet leicht über der vom Unternehmen angepeilten Marke von 25 Prozent.


Ackermann bekräftigt frühere Prognosen

Die Summe der Ertäge stieg um 17 Prozent auf 25,6 (Prognose : 25,24) Milliarden Euro. Bankchef Josef Ackermann, dessen Vertrag bereits am Mittwoch bis 2010 verlängert wurde, kündigte an, auch im laufenden Jahr wieder in profitable Geschäftsfelder investieren zu wollen. «Unser Ziel ist es, das erreichte Renditeniveau auch über den aktuellen Zyklus zu halten und den Gewinn je Aktie zweistellig zu steigern», sagte er laut Mitteilung. Damit bekräftigte er frühere Prognosen.

Ein forcierter Aktienrückkauf

Im vergangenen Jahr stieg der Gewinn je Aktie um 64 Prozent auf 7,45 Euro. Das überproportionale Wachstum des Gewinns je Aktie geht auf einen forcierten Aktienrückkauf sowie den Einzug von 40 Millionen eigenen Aktien zurück. Im vierten Quartal habe die Bank 13,6 Millionen eigene Anteile erworben.

Stellenabbau schreitet voran

Der angekündigte Abbau von 6.400 Stellen weltweit sei wie geplant vorangeschritten. Die Bank bestätigte das Einsparziel für das Programm. Demnach sollen die Kosten um 1,1 Milliarden Euro gedrückt werden. Der Grossteil des Programms sei abgeschlossen, hiess es. Früheren Angaben zufolge sollten im vergangenen Jahr mit 5.500 Mitarbeitern Vereinbarungen über ihr Arbeitsende getroffen werden. Bis Ende September war mit 4.600 Mitarbeitern eine Einigung erzielt worden.

Stellenabbau kostet 767 Millionen Euro

Die Restrukturierungskosten im vierten Quartal bezifferte die Bank auf 327 Millionen Euro. Damit lagen die Kosten für den Stellenabbau im Gesamtjahr mit 767 Millionen Euro in 2005 leicht über der angepeilten Marke von 750 Millionen Euro. Für mögliche Schadenszahlungen im Zusammenhang mit dem vorübergehend geschlossenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest stellte die Bank 203 Millionen Euro zurück.

Handelsergebnis war Hauptgewinntreiber

Hauptgewinntreiber war das Handelsergebnis, das um ein Fünftel auf 7,43 (Prognose: 7,69) Milliarden Euro zulegte. Der Zinsüberschuss sei im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 6,001 (Prognose 5,59) Milliarden Euro gestiegen. Die Risikovorsorge legte um zwei Millionen Euro auf 374 Millionen Euro zu. Im Provisionsgeschäft sei der Überschuss um 6,2 Prozent auf 10,09 Milliarden Euro geklettert. Hier hatten die Experten mit einem deutlich geringeren Anstieg gerechnet. Die zinsunabhängigen Aufwendungen seien um acht Prozent auf 18,91 (Prognose: 18,4) Milliarden Euro gestiegen. (awp/mc/ab)
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