«Wir wissen sehr wohl, welche Bedeutung der Arbeitsplatz für jeden einzelnen und seine Familie hat. Wir legen daher grossen Wert darauf, diese Massnahmen sozialverträglich und fair zu gestalten», sagte Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Frankfurt. «Unser erklärtes Ziel bleibt hierbei, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.»
Internationale Ausrichtung
Ackermann setzt trotz der internationalen Ausrichtung der grössten deutschen Bank weiter auf den Heimatmarkt. Als Beispiele hierfür nannte der den Aufbau von 450 neuen kundennahen Arbeitsplätzen hierzulande sowie der Beschäftigung von 450 zusätzlichen so genannten mobilen Finanzberater, die grösstenteils exklusiv auf Honorarbasis Produkte der Deutschen Bank vertreiben, im Geschäftsbereich Privat und Geschäftskunden. «Sie sehen, wir glauben an unseren Heimatmarkt Deutschland und investieren weiterhin in Wachstum.» Den Aufbau des Netzes an mobilen Finanzberatern hatte die Deutsche Bank bereits angekündigt.
Zur Weltspitze aufschliessen
«Wir müssen unsere Führungsrolle in Europa sichern und unsere Aktivitäten in den USA und Asien weiter ausbauen. Auch bei der Rentabilität müssen wir dauerhaft zur Weltspitze aufschliessen, um die Unabhängigkeit der Deutschen Bank zu sichern und ihren strategischen Handlungsspielraum zu stärken», sagte Ackermann am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Frankfurt weiter.
Grösserer Abbau
Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr den Gewinn um 81 Prozent auf 2,472 Milliarden Euro gesteigert und gleichzeitig den Abbau von weltweit 6.400 Stellen angekündigt (davon in Deutschland brutto rund 2.300 Stellen), um die Rendite weiter zu steigern. Laut den bisherigen Zielen der Bank soll die bereinigte Eigenkapitalrendite vor Steuern in diesem Jahr auf 25 (2004: 19) Prozent steigen.
Organisches Wachstum
Die Deutsche Bank setzt weiter vor allem auf organisches Wachstum und will dieses durch «ökonomisch sinnvolle» Akquisitionen ergänzen. «Wir haben uns vorgenommen, in erster Linie aus eigener Kraft zu wachsen. Wir sehen insbesondere bei margenträchtigen Produkten weiteres Wachstumspotenzial», sagte Bankchef Josef Ackermann am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Frankfurt und bekräftigte damit frühere Aussagen. «Sofern es ökonomisch sinnvoll ist, werden wir unser organisches Wachstum gezielt durch Akquisitionen ergänzen. Dies jedoch nicht um jeden Preis. Wir werden dabei sehr diszipliniert vorgehen.»
In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bank unter anderem den deutschen Vermögensverwalter Wilhelm von Finck AG, das Schweizer Bankhaus Rüd, Blass & Cie, den US-Immobilienfinanzierer Berkshire Mortgage sowie das türkische Brokerhaus Bender Securities übernommen. Ausserdem beteiligte sich die Deutsche Bank an der russischen Investmentbank UFG und gründete in China ein Joint Venture mit Harvest Asset Management. (awp/mc/as)