Deutsche Bank will bei Sal. Oppenheim einsteigen

Laut eines Sprechers ist Inhalt der laufenden Gespräche zunächst eine Minderheitsbeteiligung. Zum genauen Umfang schwiegen sich beide Seiten aus. Die Aktie der Deutschen Bank reagierte kaum auf die Nachricht.


«Strategische Partnerschaft»
Ziel sei den Angaben zufolge eine «strategische Partnerschaft», um den Kunden von Sal. Oppenheim Zugang zum weltweiten Netzwerk der Deutschen Bank zu ermöglichen und im Gegenzug die Position der Deutschen Bank im gehobenen Privatkundengeschäft vor allem in Deutschland zu stärken. Zuletzt lief das Privatkundengeschäft des DAX-Unternehmens eher schleppend, das Geld verdiente die Deutsche Bank mit dem wiedererstarkten Investmentbanking.


Finanzkrise belastet
Während die Deutsche Bank vergleichsweise glimpflich durch die Finanzkrise kam, leidet Sal. Oppenheim unter den Folgen des weltweiten Abschwungs. Neben den Kapitalmarktrisiken sowie dem Einbruch des Geschäfts mit Zertifikaten musste die Privatbank erhebliche Verluste aus den Beteiligungen an dem inzwischen insolventen Handels- und Touristikkonzern Arcandor sowie dem Immobilienunternehmen IVG verkraften. Sogar über die Notwendigkeit staatlicher Stützungsmassnahmen war zwischenzeitlich spekuliert worden.


Verkauf der BHF-Bank geprüft
Die Gesellschafter hatten jedoch gesagt, ohne staatliche Hilfe auskommen zu wollen. Sie hatten bereits zum Jahreswechsel rund 200 Millionen Euro in die Bank gepumpt, um das Institut zu stützen. Weitere Kapitalmassnahmen hatte der persönlich haftende Gesellschafter Christopher Freiherr von Oppenheim vor einem Monat nicht ausschliessen wollen. Die Bank hatte zwischenzeitlich auch den Verkauf der 2004 für rund 600 Millionen Euro erworbenen BHF-Bank geprüft, diese Pläne aber wegen zu geringer Gebote wieder aufgegeben. (a wp/mc/pg/02)

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