Deutsche Börse an Fusion mit Euronext interessiert

Dies berichtete die französische Tageszeitung «Le Figaro» am Freitag. Euronext habe nun bis zum Februar kommenden Jahres Zeit, Stellung zu beziehen. Ein Sprecher der Deutschen Börse in Frankfurt wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. «Wir beteiligen uns nicht an diesen Spekulationen.» Die Aktie des Frankfurter Börsenbetreibers verlor im frühen Handel um 0,34 Prozent auf 86,72 Euro an. Die Titel von Euronext legten um 2,08 Prozent auf 41,81 Euro zu.


Gespräche über strategische Optionen
Laut der Zeitung lehnte ein Sprecher von Euronext einen Kommentar zu möglichen Gesprächen mit der Deutschen Börse ab. Er habe allerdings betont, dass die Gesellschaft enge Gespräche über alle strategischen Optionen führe. Hintergrund der Kontaktaufnahme von Deutscher Börse mit Euronext sei die geplante Übernahme der Londoner Börse LSE durch die australische Investmentbank Macquarie .


Börsen an LSE interessiert
Bereits seit Monaten wurde über entsprechende Pläne spekuliert, bevor die Australier am Donnerstag eine offizielle Übernahmeofferte für die LSE vorlegten. Macquarie bietet insgesamt 1,5 Milliarden britische Pfund, die Londoner Börse hat das Angebot umgehend als zu niedrig abgelehnt. Sowohl die Deutsche Börse wie auch Euronext waren an dem britischen Börsenbetreiber interessiert.


Wettbewerbsrech könnte Probleme bereiten
Eine Annäherung zwischen der Deutschen Börse und der Euronext scheint Börsenkennern zufolge wieder möglich, nachdem Werner Seifert nicht mehr Chef des Frankfurter Unternehmens ist. «Das Verhältnis zwischen Seifert und dem Euronext-Chef Francois Theodore war denkbar schlecht», sagte ein Insider. Hier könnte es durch den neuen Chef Francioni nun wieder zu einer Annäherung der beiden Börsen kommen. Probleme werden aber aus wettbewerbsrechtlichen Gründen erwartet.(awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar