Deutsche Börse begrüsst EU-Regulierungsentwurf für Derivatemarkt weitgehend

«Wir halten einen kontinuierlichen, engen Abgleich der europäischen Gesetzesinitiative mit dem US-amerikanischen ‹Dodd-Frank Reform Act› für absolut unerlässlich», sagte Stefan Mai, Head of Market Policy & European Public Affairs von der Deutschen Börse und der Terminbörsen-Tochter Eurex, am Donnerstag. Der Dodd/Frank Act ist ein am 21. Juli diesen Jahres von US-Präsident Barack Obama unterzeichnetes US-Bundesgesetz zur Finanzmarktregulierung.

Bemühungen auf beiden Seiten des Atlantiks abstimmen
Um zu verhindern, dass Marktteilnehmer aufsichtsrechtlich bedingte Preisunterschiede beim Derivatehandel ausnutzen (Arbitrage-Handel), müssten die regulatorischen Bemühungen auf beiden Seiten des Atlantiks aufeinander abgestimmt werden, fordert Mai. «Das gilt insbesondere für den Börsenhandel mit OTC-Derivaten, der in der US-Gesetzgebung bereits abgedeckt ist, in der EU jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines anderen Massnahmenpakets behandelt werden soll.»

Wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Stabilität und Sicherheit
Dennoch, so hiess es seitens der Deutschen Börse, sei der Verordnungsentwurf der EU-Kommission ein «wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Stabilität und Sicherheit der Finanzmärkte in der Europäischen Union». Er trage ausserdem dazu bei, die gemeinsame Verpflichtung der G20-Staaten zu erfüllen. Der Frankfurter Marktbetreiber unterstützt etwa die verpflichtende Verrechnung und Abwicklung (Clearing) von OTC-Derivaten über so genannte CCPs sowie die Schaffung strenger aufsichtsrechtlicher Anforderungen an diese. Solche zentralen Gegenparteien (Central Counterparty(CCP)) übernehmen das Risiko des Ausfalls eines professionellen Marktteilnehmers gegen vorher eingeforderte Sicherheiten und sind entweder Bestandteil von Abwicklungshäusern oder an Börsen angegliedert.

Meldepflicht von OTC-Derivategeschäften an Transaktionsregister
Ebenfalls positiv bewertet die Deutsche Börse die Meldepflichten von OTC-Derivategeschäften an Transaktionsregister, die in der Europäischen Union eingerichtet werden sollen. Damit erhielten die Aufsichtsbehörden den notwendigen Überblick über aufgebaute Positionen in OTC-Derivaten, hiess es zur Begründung. (awp/mc/gh/16)

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